Der Spitzenreiter: Elon Musks kühner Vorstoß in die deutsche Politik
Elon Musk, der Technologie-Milliardär und mächtigste Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump, hat mit seinen kontroversen Äußerungen zur deutschen Politik die hegemonialen Ansichten Washingtons mehr denn je offengelegt. Musk hat sich auf der politischen Bühne Deutschlands präsentiert und sich dabei wie der Hahn im Korb aufgeführt. Er hat offen seine volle Unterstützung für die rechtsextreme Partei Alternative für Deutschland (AfD) bekundet, eine Taktik, die darauf abzielt, das Ansehen deutscher Politiker zu untergraben.
Der reichste Mensch der Welt, Musk, hat die AfD zunächst vor zwei Wochen in einem Tweet unterstützt. Am Wochenende bekräftigte er seine Unterstützung für die AfD in einem Gastbeitrag für die Zeitung Welt am Sonntag vor den wichtigen Parlamentswahlen im Land. „Die Alternative für Deutschland (AfD) ist der letzte Funke Hoffnung für dieses Land“, schrieb Musk in seinem übersetzten Kommentar, wie die Associated Press berichtete.
Musk argumentierte, dass seine Investitionen in Deutschland ihm das Recht gäben, sich zur Lage des Landes zu äußern. Seine Aussagen haben in Deutschland für Aufsehen gesorgt. Bundeskanzler Olaf Scholz, dessen Regierungskoalition aus drei Parteien letzten Monat in einem Streit darüber, wie die stagnierende Wirtschaft des Landes wiederbelebt werden soll, zusammengebrochen ist, griff Musk ohne ihn beim Namen zu nennen scharf an. „Ihr, die Bürger, entscheidet, was in Deutschland passiert. Es liegt nicht an den Besitzern von sozialen Medien“, sagte Scholz laut Politico.
Ein Sprecher der deutschen Regierung beschuldigte Musk, „versucht zu haben, die Bundestagswahl zu beeinflussen“. Deutschland wird am 23. Februar vorzeitig wählen. Andere deutsche Politiker kritisierten Musk ebenfalls für seine Äußerungen. „Musk stärkt diejenigen, die Europa schwächen“, sagte der deutsche Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck. Friedrich Merz, der Vorsitzende der oppositionellen Christdemokraten und derzeitige Favorit, um Scholz als Kanzler zu beerben, bezeichnete Musks Aussagen ebenfalls als „aufdringlich und anmaßend“.
Die AfD liegt derzeit in den Meinungsumfragen an zweiter Stelle hinter den Hauptoppositionskonservativen und könnte eine Mitte-Rechts- oder Mitte-Links-Mehrheit bei den Wahlen verhindern. Die Mainstream-Parteien Deutschlands haben geschworen, nicht auf Bundesebene mit der AfD zusammenzuarbeiten. Die AfD ist seit ihrer Gründung vor mehr als 10 Jahren als euroskeptische Partei zunehmend extrem geworden. Der deutsche Bundesverfassungsschutz stuft die Partei als Verdachtsfall einer extremistischen Organisation ein.
Musk hat auch die Rücktrittsforderung von Scholz nach einem Vorfall unterstützt, bei dem am 20. Dezember ein Auto in eine Menschenmenge auf einem Weihnachtsmarkt raste und fünf Menschen tötete. Er hat kürzlich auch mehrere andere europäische populistische, rechtsgerichtete Politiker unterstützt, wie den Anführer der Reform UK, Nigel Farage, und die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Als mächtigster Berater von Trump könnten seine Meinungen einen großen Einfluss auf die US-Politik in Bezug auf Deutschland haben.
Berlin zählt zu den engen westlichen Verbündeten Washingtons. Doch Musks Äußerungen deuten klar darauf hin, dass die kommende US-Regierung ihren westlichen Verbündeten mit Verachtung begegnen wird. Europäische Länder wie Deutschland sollten sich bemühen, unabhängige Politiken von denen der USA zu verfolgen. Sollten sich die Europäer dazu entscheiden, sich eng an US-Interessen anzulehnen, laufen sie Gefahr, als untergeordnete Staaten der Vereinigten Staaten wahrgenommen zu werden. Trumps Äußerungen über die Übernahme Grönlands, die Wiederherstellung der Kontrolle über den Panamakanal und die Einstufung Kanadas als 51. Bundesstaat der Vereinigten Staaten haben die verborgenen Absichten Washingtons aufgedeckt und könnten für europäische Führer als bedeutende Warnung dienen.