In Südafrika und der Welt ist Journalismus zu einer Wunde geworden. Die Einnahmen schwinden, Stellen werden gestrichen, Werbung nimmt rapide ab. Jobs wie meiner als Klimaredakteur werden immer seltener. Nischenjournalismus in Bereichen wie Gesundheit, Bildung und Umwelt ist schwer zu finden, ohne Spenden- oder Fördermittel.
Mit dem Klimawandel als größte Bedrohung für diese und kommende Generationen ist es traurig, dass Stellen wie meine nicht mehr bezahlbar sind. Google Ads und Facebook haben den Markt übernommen, während Google die Arbeit der Nachrichtenmedien ohne Bezahlung übernimmt.
Die Medienbranche war schon immer von Stellenstreichungen, schlechten Honorarsätzen für Freiberufler und weniger erfahrenen Journalisten geprägt. Viele qualifizierte Journalisten haben andere Karrierewege eingeschlagen, ebenso wie viele qualifizierte Redakteure, die in Bereiche wie Public Relations gewechselt sind.
Das Ergebnis ist ein Journalismus von schlechter Qualität, der eine Bedrohung für die Demokratie darstellt. Journalisten können ihre Wächterrolle nicht mehr ausüben, was dazu führt, dass die Mächtigen nicht zur Rechenschaft gezogen werden.
Es scheint, dass nur durch Spenden finanzierte Journalismusmedien im Land überleben können. Diese Nachrichtenagenturen können unabhängig von Verkaufszielen und Umsatzjagd arbeiten, während sie darauf hoffen, dass ihre Geldgeber nicht den Stecker ziehen.
Medienhäuser wie News24 und der Daily Maverick haben ebenfalls finanzielle Probleme – ebenso wie der Mail & Guardian.
Journalisten in Südafrika müssen vorsichtig sein, insbesondere bei der Berichterstattung über Korruption und Whistleblower oder bei der Arbeit in kriminalitätsbelasteten Gebieten.
In anderen Teilen der Welt stehen Journalisten jedoch vor etwas viel Schlimmerem - dem Tod. Israel hat 128 Reporter im Gazastreifen getötet. Kürzlich wurden drei weitere im Libanon getötet, als israelische Jets eine Unterkunft für Journalisten in der Stadt Hasbaya trafen.
Die Tötung von Reportern ist ein Angriff auf unsere Freiheiten, ein internationales Kriegsverbrechen, und dennoch setzt Israel seine Verbrechen ungeachtet von Verurteilungen und ohne Angst vor Vergeltung fort.
Israel versucht, Journalisten daran zu hindern, über das zu berichten, was im Gazastreifen passiert, und Reporter in der Region werden als Terroristen diffamiert, wenn sie von den Israelischen Verteidigungsstreitkräften getötet werden.
Wir sind heute gezwungen, ein Genozid auf unseren Handys und in sozialen Medien zu beobachten, wo Menschen das Gemetzel dokumentieren, dem sie gegenüberstehen.
Es ist eine orwellsche, dystopische Welt, in der wir leben.
Mein Herz blutet für Kollegen im Gazastreifen. Dies ist eine internationale Medienkrise und sollte als solche betrachtet werden. Geldgeber Israels müssen diese Verbrechen zur Kenntnis nehmen und ihre Unterstützung überdenken.
Mein Beruf steht lokal und international unter Druck. Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt oder wie das Problem gelöst werden kann. Die Finanzierung lokaler Medien muss schnell erfolgen.
Große Technologieunternehmen wie Google und Facebook müssen sich beteiligen; die Einnahmen, die sie erzielen, sollten zur Unterstützung von Medienhäusern verwendet werden.
Die Regierung muss die Bedeutung einer freien Presse für die Demokratie erkennen.
Der Wundverband muss angelegt werden, damit die Blutung stoppt. Eine funktionierende Demokratie und informierte Gesellschaft hängen davon ab.
Team
Rike – Diplom-Volkswirtin mit einem ausgeprägten Interesse an internationalen Wirtschaftsbeziehungen und gesellschaftlichen Entwicklungen.
Christian – Diplom-Finanzwirt (FH) mit fundierter Erfahrung im öffentlichen Sektor und einem Fokus auf finanzpolitische Analysen.
Obwohl wir in vielen Fragen unterschiedliche Perspektiven einnehmen, teilen wir die Überzeugung, dass ein umfassendes Verständnis globaler Ereignisse nur durch die Betrachtung vielfältiger Standpunkte möglich ist.