Von fast 3 Jahren auf 3 Stunden: Ungewöhnliche Geschichten von Vatikan-Konklaven
Im Vatikan ist kein Wunder geschehen – die Kardinäle konnten keinen Nachfolger für Papst Franziskus wählen und die Gläubigen, müde vom langen Warten, sahen schwarzen Rauch über dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle auf dem Petersplatz. So geht das Konklave weiter, und wie lange es dauern wird, ist unbekannt. Wie lange haben die längsten und kürzesten Konklaven in der Geschichte gedauert – sagt UNN.
Das längste Konklave dauerte fast drei Jahre
Im 13. Jahrhundert brauchten die Kardinäle der katholischen Kirche 1006 Tage, um einen Nachfolger für Papst Clemens IV. zu wählen. Dieses Konklave wurde zum längsten in der Geschichte. Der Begriff „Konklave“ stammt daher – „unter Verschluss“, weil die Kardinäle, die sich in Viterbo, nördlich von Rom, trafen, den Fall so sehr in die Länge zogen, dass die enttäuschten Bewohner der Stadt sie in einem Raum einsperrten.
Die geheime Abstimmung, infolge derer Gregor X. zum neuen Papst gewählt wurde, dauerte von November 1268 bis September 1271, und 15 Kardinäle nahmen daran teil. Von Anfang an war es ein Zusammenstoß zwischen zwei Lagern – französischen und italienischen Kardinälen. Keine Seite konnte sich einen Vorteil sichern. Treffen und Streitigkeiten dauerten Wochen, in denen die Kardinäle, die im Bischofspalast versammelt waren, nicht nur versuchten, einander zu überzeugen, sondern auch einen regelrechten “Guerillakrieg“ gegen die Kandidaten der anderen Seite inszenierten, indem sie Attentäter und Spione zu ihnen schickten.
Gleichzeitig lebten und aßen die Kardinäle auf Kosten der Stadt im Bischofspalast, die schließlich beschloss, diesem „Vergnügen“ ein Ende zu setzen. Im Sommer 1270 ordnete der Gouverneur von Viterbo an, das Treffen einzusperren, während er im Laufe der Zeit ihre Lebensmittelversorgung immer weiter reduzierte. Erst danach beschleunigten die Kardinäle und schafften es, einen Kompromisskandidaten zu wählen.
Es sei gesagt, dass Gregor X. Maßnahmen ergriff, um zu verhindern, dass ein solch langes Konklave erneut stattfindet. Im Jahr 1274 wurde verfügt, dass die Kardinäle nur noch „einmal am Tag“ Essen erhalten würden, wenn das Konklave länger als drei Tage dauerte, und nur noch „Brot, Wasser und Wein“, wenn es länger als acht dauerte. Obwohl diese Beschränkung später aufgrund des Widerstands der Kardinäle aufgehoben wurde, war es in Zukunft möglich, schnellere Wahlen neuer Päpste zu erreichen.
Konklave in drei Stunden
Bis 1274 gab es Fälle, in denen der Papst am Tag des Todes seines Vorgängers gewählt wurde, aber diese Praxis wurde zugunsten eines ausgewogeneren und rationaleren Wahlverfahrens abgeschafft. Die katholische Kirche beschloss, mindestens 10 Tage vor der ersten Abstimmung zu warten. Später wurde dieser Zeitraum auf 15 Tage verlängert.
Das schnellste Konklave, das sich an die 10-tägige Wartezeit hielt, war die Wahl von Papst Julius II. im Jahr 1503, der in nur drei Stunden gewählt wurde.
Andere ungewöhnliche Konklave
Nach dem Konklave von 1268-1271 dauerte die längste Papstwahl 179 Tage oder 5 Monate und 27 Tage im Jahr 1740, als die Kardinäle Benedikt XIV. wählten. Und seit 1846 haben Konklave nie länger als fünf Tage gedauert.
Was die Gegenwart betrifft, wurde Papst Franziskus 2013 am zweiten Tag des Konklaves ab der fünften Abstimmung gewählt. Benedikt XVI. gewann 2005 ab der vierten, und Papst Pius XII. gewann 1939 ab der dritten.
Zusatz
Heute, am 8. Mai, ist der zweite Tag des größten und geografisch vielfältigsten Konklaves in der Geschichte. Heute wird viermal abgestimmt.
