Türkei sperrt Zugang zu Discord: Kommunikation eingeschränkt
Die Türkei hat den Zugang zur Discord-Messaging-Plattform blockiert, um Kinder und Jugendliche vor Online-Missbrauch zu schützen, sagte der Justizminister. Die Maßnahme der türkischen BTK-Kommunikationsbehörde erfolgte nach einem Gerichtsurteil in Ankara aufgrund des Verdachts, dass die Plattform für den sexuellen Missbrauch von Kindern und Obszönitäten genutzt wurde. Der Justizminister Yilmaz Tunc betonte, dass sie entschlossen seien, junge Menschen und Kinder vor schädlichen und kriminellen Veröffentlichungen in sozialen Medien und im Internet zu schützen.
Die Sperrung erfolgte einen Tag nachdem auch Russland die Plattform verboten hatte. Discord, eine in den USA ansässige Plattform, die bei Videospiel-Fans sehr beliebt ist, wird auch von vielen Unternehmen als internes Nachrichtensystem genutzt und hat sich als Alternative für Personen etabliert, die sich von Twitter und Facebook abgewandt haben. Türkische Medienberichte besagten, dass einige Discord-Nutzer Nachrichten veröffentlicht hatten, in denen sie den doppelten Mord an zwei 19-jährigen Frauen in Istanbul am Freitag bejubelten, während andere die Plattform genutzt hatten, um minderjährige Mädchen zu belästigen.
Im August sperrte die Türkei den Zugang zur Videospielplattform Roblox mit der Begründung, dass der Inhalt für Kinder schädlich sei. Dies geschah einige Tage nachdem der Zugang zu Instagram blockiert wurde, was nach neun Tagen wiederhergestellt wurde. Discord, das eine kostenlose Plattform anbietet, auf der Texte, Audio- und Videoinhalte ausgetauscht werden können, hat etwa 150 Millionen Nutzer. Russlands Telekommunikationsaufsichtsbehörde kündigte am Dienstag ein Verbot von Discord an, um die Nutzung von Messaging für terroristische und extremistische Zwecke zu verhindern.