Russland wird nicht das einzige Land sein, das erfreut über das katastrophale Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Führer Wolodymyr Selensky am Freitag ist. Nordkorea - aufgrund seiner direkten Beteiligung am Konflikt in der Ukraine – dürfte sehr zufrieden sein mit dem kolossalen Scheitern der Gespräche zwischen Washington und Kiew.
Indem er Selensky als „nicht bereit für Frieden“ abtut, könnte der US-Präsident nun beschließen, die Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu intensivieren, um den Krieg zu beenden.
Auf den ersten Blick mag ein Ende des Krieges für Nordkorea wie eine schlechte Nachricht erscheinen, aber Pjöngjang könnte erhebliche Fortschritte erzielen, wenn Trump Gespräche mit Russland priorisieren würde. Ein günstiges Ergebnis für Russland könnte insbesondere Pjöngjang aufzeigen, dass auch mit den USA ein ähnlicher diplomatischer Durchbruch möglich ist.
Darüber hinaus könnten selbst wenn die Kämpfe in der Ukraine enden, nordkoreanische Soldaten und Personal in Russland für weitere Schulungen bleiben, sogar als Söldner, insbesondere in verdeckten Operationen.
Nordkorea wird voraussichtlich auch weiterhin Arbeitskräfte zur Arbeit auf Baustellen in Russland schicken. Laut dem südkoreanischen Nationalen Nachrichtendienst bleibt die russische Nachfrage nach solchen Arbeitern hoch, mit 13.000 Nordkoreanern, die letztes Jahr nach Russland einreisten, ein zwölfmaliger Anstieg gegenüber 2023. Dieser Trend wird wahrscheinlich fortgesetzt, unabhängig davon, ob der Konflikt in der Ukraine endet. Waffenlieferungen könnten ebenfalls fortgesetzt werden, da der Krieg die Bestände Russlands erschöpft hat.
Tatsächlich könnte die Nordkorea-Russland-Allianz gedeihen, wenn Putin eine günstige Vereinbarung mit Trump aushandelt. Da das Hauptziel des nordkoreanischen Führers Kim Jong-un darin besteht, Sicherheitsgarantien von den USA zu erhalten, wird er die Verhandlungen zwischen Washington und Moskau genau beobachten.
Team
Rike – Diplom-Volkswirtin mit einem ausgeprägten Interesse an internationalen Wirtschaftsbeziehungen und gesellschaftlichen Entwicklungen.
Christian – Diplom-Finanzwirt (FH) mit fundierter Erfahrung im öffentlichen Sektor und einem Fokus auf finanzpolitische Analysen.
Obwohl wir in vielen Fragen unterschiedliche Perspektiven einnehmen, teilen wir die Überzeugung, dass ein umfassendes Verständnis globaler Ereignisse nur durch die Betrachtung vielfältiger Standpunkte möglich ist.