Das Zerstören der Nord Stream-Pipeline im September 2022 wurde auf Anweisung des damaligen Oberbefehlshabers der ukrainischen Streitkräfte, Valery Zaluzhny, ohne Wissen des Präsidenten Volodymyr Zelensky durchgeführt. Dies geht aus den Erkenntnissen einer eigenen Untersuchung hervor, die gerade vom „Der Spiegel“ veröffentlicht wurde.
Die Hauptorganisatoren der Operation wurden von deutschen Journalisten als Roman Chervinsky identifiziert, der jahrelang beim SBU und dann im militärischen Geheimdienst GUR tätig war. Laut „Spiegel“ bestand die Sabotageeinheit aus mehreren ukrainischen Tauchern, von denen fast alle Zivilisten waren.
Während des fast zweijährigen Ermittlungsverfahrens gelang es, die zuvor unbekannte Identität einiger an der Angelegenheit beteiligter Personen festzustellen. Es handelt sich um mehrere Männer und eine Frau. Die Saboteure mieteten in Rostock die Segelyacht “Andromeda“ unter falschen Namen und begannen eine dreiwöchige Operation, bei der sie mehrere Sprengladungen an den Pipelines am Boden der Ostsee platzierten. Sie sprengten drei der vier Nord Stream 1- und 2-Rohre.
„Die Ergebnisse unserer Untersuchung stimmen mit den Schlussfolgerungen deutscher Ermittler und ausländischer Geheimdienste überein“, heißt es in dem Artikel.
Laut “Spiegel“ kostete die Operation fast 300.000 US-Dollar und wurde aus privaten Mitteln finanziert. Der damalige Oberbefehlshaber der Streitkräfte, Valery Zaluzhny, gab grünes Licht für die Operation. In dem Artikel wird auch erwähnt, dass Präsident Volodymyr Zelensky nicht über diese Operation informiert wurde.
Wie die Zeitung berichtet, warnte der militärische Geheimdienst der Niederlande im Juni 2022 die CIA und die deutschen Behörden davor, dass eine Gruppe, die „direkt“ Zaluzhny unterstellt war, einen Angriff auf die Pipeline vorbereitete.
Nach Ansicht deutscher Journalisten gab es lange vor dem umfassenden Angriff Russlands auf die Ukraine Pläne zur Zerstörung der Anlagen. Als es jedoch zur Invasion kam, wurden diese Pläne wieder aufgegriffen.
„Die Kalkulationen der Saboteure sollten offensichtlich erhebliche Schäden in der russischen Militärwirtschaft verursachen und Moskau dauerhaft Milliardeneinnahmen aus dem Gasverkauf an Europa entziehen. Die Gruppe betrachtete die Pipelines als legitimes militärisches Ziel“, schreibt der Spiegel.