Die Beziehungen zwischen Brasilien und Argentinien im ersten Jahr von Mileis Amtszeit sind geprägt von Spannungen, die sich in den sauren Gesichtern der Präsidenten Javier Milei und Lula während des G20-Gipfels in Rio de Janeiro widerspiegeln. Doch neben den Präsidentenstreitigkeiten gab es auch pragmatische diplomatische Bemühungen, um die Handelsbeziehungen aufrechtzuerhalten.
Brasilien ist der wichtigste Handelspartner Argentiniens, gefolgt von China, den Vereinigten Staaten und Chile. Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen haben beide Länder im November ein Memorandum zur Exportierung von argentinischem Gas nach Brasilien unterzeichnet, was auf die Bedeutung der Handelsbeziehungen hinweist.
Die Exporte Brasiliens nach Argentinien sind in diesem Jahr um 21,4% gesunken, während sie im letzten Jahr um 9% gestiegen sind. Dieser Rückgang ist Teil eines allgemeinen Trends rückläufiger bilateraler Handelsbeziehungen seit 2014, der auch durch die neue Regierung in Buenos Aires beeinflusst wurde.
Die Nutzung von Gas aus der Vaca Muerta-Formation könnte eine wichtige Rolle spielen, um die Handelsbeziehungen zu stärken. Obwohl es logistische Herausforderungen gibt, haben beide Länder bereits Schritte unternommen, um den Gasexport zu ermöglichen.
Die Absetzung der argentinischen Außenministerin Diana Mondino im Oktober hat die bilaterale Zusammenarbeit erschwert und erfordert eine Neuausrichtung der diplomatischen Bemühungen. Trotz dieser Hindernisse haben Brasilien und Argentinien in verschiedenen Bereichen zusammengearbeitet, um gemeinsame Interessen zu wahren.
Es bleibt abzuwarten, ob der Pragmatismus, der bisher die Beziehungen zwischen den beiden Ländern geprägt hat, auch weiterhin Bestand haben wird. Die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen könnten die Zukunft der Brasilien-Argentinien-Beziehungen maßgeblich beeinflussen.