Wir werden die Ukraine so lange unterstützen, wie es nötig ist.

Sehr geehrte Damen und Herren

am vergangenen Samstag ist es zwei Jahre her, dass Russland einen Krieg gegen eine unabhängige und souveräne Ukraine begonnen hat. Ein Krieg, den niemand wollte, den niemand einlud, den niemand provozierte, für den aber Europa geeint war.

Zufällig war ich mit Präsident Zelenski als Vertreter des Parlaments in Kiew, als wir erfuhren, dass die Stadt Bucha von ukrainischen Truppen befreit worden war. Wir sahen das Grauen dessen, was die russischen Truppen hinterlassen hatten: Zerstörung, Verfall, Leid, Abschlachten von Unschuldigen, brutale sexuelle Gewalt gegen Frauen und Mädchen.

Dies ist die Realität, die die Welt in den letzten 732 Tagen in der Ukraine erlebt hat.

Der Schrecken ist heute so real wie damals, aber die Welt hat auch den unerschütterlichen Mut der Menschen in der Ukraine erlebt. Sie haben sich erhoben, den Widrigkeiten getrotzt und die Welt inspiriert. Sie inspirieren uns alle weiterhin.

Die schlimmsten Zeiten der letzten Jahre haben das Beste in Europa zum Vorschein gebracht. Einigkeit und ein Gefühl der Gemeinsamkeit, das in der Gewährung des EU-Kandidatenstatus für die Ukraine gipfelte. Das gemeinsame Band zwischen unserer Heimat und der Verkhovna Rada wurde buchstäblich unter Feuer geschmiedet. Wir haben der Ukraine beigestanden und werden so lange an ihrer Seite bleiben, wie es nötig ist, um Frieden zu erreichen – echten Frieden. Mit Gerechtigkeit, Rechenschaftspflicht und Fairness.

Wir sind ein Kontinent, der für den Frieden geschaffen wurde. Unsere Union ist ein Versprechen, das wir einer Generation gegeben haben, die nur Krieg kannte, und es ist ein Versprechen, das wir weiterhin schützen müssen.
Deshalb konnten und haben wir nicht gezögert, der Ukraine beizustehen, als es am wichtigsten war. Warum unsere politische, diplomatische, humanitäre, finanzielle und militärische Unterstützung nicht ins Wanken geriet, als wir Millionen von Ukrainern, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, in unseren Häusern und in unseren Herzen willkommen hießen.

An alle Menschen in der Ukraine: Wir möchten Sie wissen lassen, dass Sie weiterhin auf die Unterstützung dieses Hauses und unserer Abgeordneten zählen können. Wir wissen, was auf dem Spiel steht. Was die Konsequenzen des Handelns – und des Nichthandelns – sind. Warum Europa für unsere Werte und Freiheiten eintreten muss. Gemeinsam werden wir uns durchsetzen. Slava Ukraini.

Sie können die Rede des Präsidenten auf Ukrainisch lesen hier.