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Hürriyet - Türkei

Feuerpause im Libanon-Israel Konflikt: Aktuelle Lage und Aussichten

Die Spannungen an der israelisch-libanesischen Grenze ‌erreichten nach der Explosion von Mobiltelefonen der Hisbollah-Mitglieder in ‌Libanon und dem Angriff auf​ ihre Funkgeräte am Mittwoch ein neues Hoch. Seitdem haben sich die gegenseitigen​ Angriffe​ fortgesetzt,‌ während in den israelischen ​Gebieten an der libanesischen Grenze seit Mittwochabend Ruhe herrscht.

Die Hisbollah im⁤ Libanon hat seit Mittwochabend keine Angriffe auf israelische Gebiete ⁤an der Grenze durchgeführt. Die israelische Armee gab bekannt, dass sie in der Nacht‌ 75 ‌Ziele der Hisbollah im Libanon angegriffen hat.

Die israelische Armee⁢ führte ‌seit Montag, dem 23. September, Hunderte⁢ von Luftangriffen auf‌ Städte im Süden des Libanon sowie in‍ den Regionen Bekaa⁤ und ⁤Baalbek durch.

Laut⁤ dem libanesischen Gesundheitsministerium starben bei den zunehmenden Luftangriffen⁣ Israels ‌im‍ Land seit Montag, dem 23.⁢ September,⁣ 650 Menschen.

Der libanesische Minister für‍ auswärtige Angelegenheiten und Emigranten, Abdullah Buhabib, erklärte, dass⁣ aufgrund der Angriffe​ Israels fast ⁤500.000 Menschen im ⁣Land ⁣vertrieben wurden.

Die Flüchtlingswelle aus den südlichen Regionen des Landes in die Hauptstadt Beirut​ und ⁣in die nördlichen Regionen hält weiter​ an.

Es wird behauptet, dass der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu auf Initiative der USA und Frankreichs einer dreiwöchigen ⁤vorübergehenden Waffenruhe⁣ im Libanon zugestimmt hat und ‍einen‍ seiner Minister damit beauftragt hat, darüber zu verhandeln.

Ein ⁤politischer Insider, der mit der ⁢Zeitung Israel Hayom‍ sprach, gab an, dass Israel positiv auf ⁤den dreiwöchigen Waffenstillstandsversuch​ der USA und Frankreich reagiert hat, obwohl⁤ es die Erfolgschancen als gering einschätzt, und dass Netanyahu den Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, mit den Verhandlungen beauftragt ​hat.

Die Quelle ⁣behauptete, dass die gemeinsame‍ Initiative⁢ der USA und Frankreichs⁤ wenig Erfolg haben wird und dass Israel durch die Ablehnung​ des Hisbollah-Generalsekretärs Hasan Nasrallah legitimiert wird,‍ seine Angriffe ​im Libanon auszuweiten.

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Der private Fernsehsender MTV im Libanon‌ berichtete, dass der Sprecher des ⁢libanesischen Parlaments, Nabih Berri, den USA ⁣zugesichert habe, dass er die Hisbollah gemäß ‌der Resolution 1071 des⁢ UN-Sicherheitsrates dazu ⁤überreden könne, sich etwa 30 Kilometer nördlich des⁣ Litani-Flusses zurückzuziehen. Israel betrachtet die Forderung ⁢der Hisbollah, sich nördlich des Litani-Flusses zurückzuziehen, als Vorwand für⁣ seine Angriffe.

In⁢ der Zwischenzeit reiste der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu in den frühen Morgenstunden nach ⁢New York, ⁤um vor der Generalversammlung der Vereinten⁤ Nationen ⁤zu sprechen.

Netanyahus extrem​ rechte Koalitionspartner, seine eigene Partei und die Opposition⁤ haben Einwände ⁢gegen den Waffenstillstand ​im Libanon erhoben.

Laut Berichten in den israelischen Medien hat der extrem rechte Finanzminister ‌Bezalel Smotrich erklärt, ​dass die Operation im Norden nur enden ⁣sollte, wenn die Hisbollah besiegt ist und die Fähigkeit, den Bewohnern⁣ im Norden Schaden zuzufügen, beseitigt ist.

Der⁤ ehemalige Premierminister Naftali ⁢Bennett behauptete, dass Israel zu spät gegen die Hisbollah vorgegangen sei und die Gruppe allmählich zurückgedrängt habe. Er betonte, dass Israel die ‌Bedrohung durch die Hisbollah beseitigen müsse, damit ​die Hisbollah einer‌ Entwaffnung zustimmt und sich von der Grenze zurückzieht.