US-Dänemark: Grönländer wollen nicht mehr dazugehören
In einer klaren Botschaft sagte der US-Außenminister Marco Rubio am Freitag, dass Dänemark sich der Realität stellen müsse, dass „die Grönländer nicht mehr Teil davon sein wollen“. Rubio sagte nach einem Treffen der Nato-Außenminister in Brüssel: „Dänemark sollte sich darauf konzentrieren, dass die Grönländer nicht Teil von Dänemark sein wollen.“ Diese Äußerung fügt der laufenden diplomatischen Spannung über Grönland, einem halbautonomen dänischen Gebiet reich an natürlichen Ressourcen und strategisch günstig im Arktis gelegen, eine neue Dimension hinzu.
Rubios Kommentare kommen vor dem Hintergrund des wachsenden US-Interesses an Grönland und steigender Bedenken über möglichen chinesischen Einfluss in der Region. Er machte deutlich, dass Washington zwar das Recht Grönlands respektiert, über seine eigene Zukunft zu entscheiden, es jedoch nicht zulassen wird, dass die Insel in den wirtschaftlichen Orbit Chinas gerät. „Was wir nicht tun werden, ist zuzulassen, dass China jetzt hereinkommt, ihnen eine Menge Geld anbietet und von China abhängig wird“, sagte Rubio und wiederholte Amerikas strategische Bedenken in der Arktis.
Grönland, die Heimat von rund 57.000 Menschen, hat schon lange den Wunsch nach Unabhängigkeit geäußert. Umfragen zeigen, dass eine signifikante Mehrheit eine Abspaltung von Dänemark unterstützt, obwohl es wenig Anzeichen dafür gibt, dass sie stattdessen den Vereinigten Staaten beitreten würden.
Die Spannungen verschärften sich letzte Woche, als US-Vizepräsident JD Vance Grönland besuchte. Rubio verteidigte die Reise und betonte, dass sie die Position der USA respektiere, die Selbstbestimmung der Insel zu respektieren. Allerdings wurde der Besuch sowohl in Nuuk als auch in Kopenhagen als provokativ angesehen.
Trotz der diplomatischen Reibungen sagte Rubio, er habe seinem dänischen Amtskollegen bei einem Treffen am Rande des Nato-Gipfels die „starke“ Beziehung zwischen den beiden Nationen versichert.
Team
Rike – Diplom-Volkswirtin mit einem ausgeprägten Interesse an internationalen Wirtschaftsbeziehungen und gesellschaftlichen Entwicklungen.
Christian – Diplom-Finanzwirt (FH) mit fundierter Erfahrung im öffentlichen Sektor und einem Fokus auf finanzpolitische Analysen.
Obwohl wir in vielen Fragen unterschiedliche Perspektiven einnehmen, teilen wir die Überzeugung, dass ein umfassendes Verständnis globaler Ereignisse nur durch die Betrachtung vielfältiger Standpunkte möglich ist.