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Ungarn sichert sich 1 Mrd. Euro von chinesischen Banken

Die ungarische Regierung hat Kredite von der China Development Bank, der Export-Import Bank of China und der ungarischen Niederlassung der Bank of China erhalten. Diese Gelder müssen innerhalb der nächsten drei Jahre zurückgezahlt werden, wie Politico berichtet.

Die Regierung in Budapest argumentiert, dass der Kredit Investitionen in die Infrastruktur und den Energiesektor ermöglichen wird. Dank der chinesischen Mittel soll das Verhältnis der öffentlichen Verschuldung zum Bruttoinlandsprodukt bei 28,9 Prozent gehalten werden, wie aus Daten der ungarischen Agentur für Verschuldungsfragen hervorgeht.

Ungarns öffentliche Verschuldung hat derzeit ein Rekordniveau erreicht und beträgt bereits fast 140 Milliarden Euro (73,5 Prozent des BIP). Das Haushaltsdefizit liegt bei 6,7 Prozent des BIP. Orbans Regierung benötigt also dringend Geld und wartet immer noch auf die Auszahlung der zugesagten Mittel aus den europäischen Fonds.

In den letzten Monaten hat sich die Entwicklung der ungarisch-chinesischen Beziehungen stark beschleunigt. Im Mai besuchte der chinesische Staatspräsident Xi Jinping Budapest, und beide Länder unterzeichneten eine Reihe von Abkommen zur Umsetzung gemeinsamer Infrastrukturprojekte, darunter den Bau einer Schnellbahn zum Flughafen Budapest, eine Eisenbahnstrecke für den Transport chinesischer Waren, Ölpipelines, die Ungarn mit Serbien verbinden, und die Zusammenarbeit im Bereich der Kernenergie.

Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto betonte, dass der chinesische Elektroautohersteller BYD und der Technologieriese Huawei bisher rund 16 Milliarden Euro in ihre Produktion in Ungarn investiert haben.

Orbans Regierung hat keine Details zur Höhe des Zinssatzes des Kredits, den sie von chinesischen Finanzinstituten erhalten hat, oder zum Rückzahlungsplan bekannt gegeben, wie Politico berichtet.