UN-Sicherheitsrat lehnt Russlands Antrag auf Verbot von Waffen im Weltraum ab

Die USA und ihre Verbündeten sagten, die Formulierung, über die der 15-köpfige Rat am Montag debattierte, sei lediglich dazu gedacht, die Welt von Russlands wahrer Absicht abzulenken: der Bewaffnung des Weltraums.

„Der Höhepunkt von Russlands Kampagne der diplomatischen Irreführung und Verleumdung ist der Text, der uns heute vorliegt“, sagte der stellvertretende US-Botschafter Robert Wood vor dem Rat.

Er warf Russland außerdem vor, am Donnerstag einen Satelliten in eine niedrige Erdumlaufbahn geschossen zu haben, bei dem es sich nach Einschätzung der USA „wahrscheinlich um eine Gegenraumwaffe handelt, die vermutlich andere Satelliten in einer niedrigen Erdumlaufbahn angreifen kann“.

„Russland hat diese neue Weltraumwaffe in die gleiche Umlaufbahn gebracht wie einen US-Regierungssatelliten“, sagte Wood und fügte hinzu, dass der Start am 16. Mai auf russische Satellitenstarts folgte, die 2019 und 2022 „wahrscheinlich Gegenraumsysteme in die niedrige Erdumlaufbahn bringen“.

Der russische UN-Botschafter, Vassily Nebenzia, bestritt, dass sein Land versuche, die Welt in die Irre zu führen. Unterstützt von China und anderen, nannte er die Abstimmung „einen einzigartigen Moment der Wahrheit für unsere westlichen Kollegen“.

„Wenn sie dies nicht unterstützen, dann zeigen sie deutlich, dass ihre Hauptpriorität darin besteht, sich den Weg freizuhalten, um die Militarisierung des Weltraums voranzutreiben“, sagte Nebenzia.

Jede Nation sagt, dass sie Waffen aus dem Weltraum verbannen will, und die Ratsmitglieder haben dies am Montag wiederholt. Als es jedoch zur Abstimmung kam, teilte sich der Rat mit 7:7 zwischen den Befürwortern der USA und Russlands auf, wobei sich die Schweiz der Stimme enthielt.

Die Maßnahme ist nach den UN-Regeln gescheitert, da sie keine neun Stimmen erhalten hat.

„Wir haben diese negative, zänkische Haltung unter den führenden Weltraummächten, die mehr daran interessiert zu sein scheinen, bei ihren Gegnern zu punkten, als sich auf einen konstruktiven Dialog einzulassen“, sagte Paul Meyer, Kanadas ehemaliger Botschafter für Abrüstung und Mitarbeiter am Outer Space Institute in Vancouver.

Seitdem die Menschen die Erde verlassen haben, machen sich die mächtigsten Nationen der Welt Sorgen darüber, dass ihre Feinde den Weltraum nutzen, um sie anzugreifen.

Die Sowjetunion und die Vereinigten Staaten schickten 1961 Männer ins All. Sechs Jahre später unterzeichneten die Sowjets, die USA und das Vereinigte Königreich einen Vertrag, der den Weltraum zu einem globalen Gemeingut erklärte, das nur für friedliche Zwecke genutzt werden durfte.

Obwohl die Nationen ohne die weltraumgestützten Kommunikations-, Aufklärungs- und Wetterinstrumente, die Satelliten und Raumfahrzeuge zur Verfügung stellen, keinen Krieg führen könnten, verpflichtet der Weltraumvertrag von 1967 sie, ihre Waffen auf der Erde zu behalten.

„Sie erkennen, was für eine wichtige Maßnahme zur Konfliktverhütung das war“, sagte Meyer.

Sie ist sogar noch wichtiger geworden, da eine wachsende Zahl von Nationen in den Weltraum vorgestoßen ist. Etwa ein Dutzend hat die Kapazität, Raumfahrzeuge zu starten, und etwa 80 haben ihre eigenen Satelliten, ganz zu schweigen von den privaten Unternehmen mit Anlagen im Orbit.

All dies könnte gefährdet sein, wenn ein Konflikt im Weltraum eine Explosion und Schrapnelle verursacht, die die lebenswichtigen Systeme, auf die Millionen von Menschen auf der ganzen Welt angewiesen sind, außer Betrieb setzen könnten.

„Viele Menschen haben ein Interesse daran, im Weltraum sicher und geschützt zu operieren“, sagte Meyer.

Die USA haben hochsensible Informationen über russische Anti-Satellitenwaffen gesammelt, die an die obersten Regierungskreise weitergegeben wurden, sagten vier Personen, die über diese Informationen informiert waren, im Februar.

Die Personen, die nicht befugt waren, sich öffentlich zu äußern, sagten, die Fähigkeit sei noch nicht einsatzbereit.