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UN verlängert Mandate für Russland und Sudan

Der Sonderberichterstatter für die‌ Menschenrechtslage in Russland, der vom 47-Mitglieder-Rat im ‌Oktober⁢ 2022 eingesetzt wurde, wurde⁤ im vergangenen Oktober verlängert. Der Sonderberichterstatter ist damit beauftragt, die Situation der Rechte im Land zu überwachen, zu​ bewerten ⁣und darüber ‌zu ‍berichten. Mariana Katzarova, die derzeitige Mandatsinhaberin, ist kein UN-Mitarbeiter und arbeitet unabhängig vom UN-Sekretariat.

In⁣ einer Resolution mit einer Abstimmung von 20 zu 8 Stimmen bei 19 Enthaltungen‌ forderte der Rat die russischen Behörden auch⁢ auf,⁤ „vollständig und nicht selektiv“ mit allen UN-Menschenrechtsmechanismen ‌zusammenzuarbeiten. Dies beinhaltet „konstruktive‌ Kommunikation und‍ volle Kooperation“ mit dem Sonderberichterstatter sowie‌ die ⁣Gewährung ⁢ungehinderter Zugang, um Russland zu besuchen ⁤und frei mit relevanten Interessengruppen zu treffen. Der Rat begrüßte auch den kürzlich vorgelegten Bericht des Sonderberichterstatters im September.

In ihrem Bericht äußerte Frau Katzarova tiefe ⁤Besorgnis über‍ die Rechtssituation im Land, die durch „staatlich verursachte Menschenrechtsverletzungen, legalisiert durch neue oder geänderte Gesetzgebung“,‍ gekennzeichnet ‌sei, die unabhängige zivilgesellschaftliche und politische Arenen in Russland zum Erliegen gebracht habe.

Ebenso wurde am Mittwoch die Untersuchung mutmaßlicher Menschenrechtsverletzungen und Missbräuche im Sudan​ verlängert, ⁢wo rivalisierende Militärs seit April ‌2023 im Krieg stehen. Dreiundzwanzig⁤ Mitglieder des Rates stimmten für die‌ Verlängerung der Unabhängigen Internationalen ⁢Fact-Finding​ Mission for the Sudan um ein ‌Jahr, während zwölf dagegen‍ stimmten und zwölf sich enthielten. Der Rat verurteilte auch die ​Eskalation der​ Angriffe ‌der‌ Rapid Support Forces (RSF) in El Fasher, während ihre Belagerung der von der Regierung gehaltenen Stadt weitergeht,⁣ und‌ forderte ihren sofortigen Rückzug und den Schutz der Zivilisten gemäß dem Völkerrecht.

Die dreiköpfige Unabhängige Fact-Finding Mission wurde vom Menschenrechtsrat im Oktober 2023 für eine anfängliche Dauer von einem Jahr eingesetzt, um alle mutmaßlichen Menschenrechts- ⁤und ‍humanitären Völkerrechtsverletzungen zu untersuchen und die Fakten, Umstände und Ursachen festzustellen. Ihre Mitglieder, Mohamed​ Chande Othman‌ (Vorsitzender), Joy Ngozi Ezeilo und Mona Rishmawi, arbeiten ⁤in⁢ ihrer individuellen Funktion unabhängig von den Vereinten⁤ Nationen. Sie sind keine ⁤UN-Mitarbeiter und ‍erhalten kein Gehalt.

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Ebenfalls‌ am Mittwoch‍ wählte die UN-Generalversammlung in ​New York ⁤neue Mitgliedstaaten in den‍ Menschenrechtsrat für dreijährige⁤ Amtszeiten ab ⁢dem 1. Januar 2025. Die neu gewählten​ Mitglieder sind Benin (wiedergewählt),⁢ Bolivien, Kolumbien, Zypern, Tschechien, Demokratische Republik Kongo, Äthiopien, ⁣Gambia (wiedergewählt), Island, Kenia, Marshallinseln, Mexiko,​ Nordmazedonien,⁣ Katar (wiedergewählt), Republik Korea, Spanien, Schweiz und ​Thailand. Sie werden Albanien, Algerien, Bangladesch, Belgien, Brasilien, Bulgarien, Burundi, Chile, China, Costa Rica, Elfenbeinküste, Kuba, Dominikanische Republik, Frankreich, Georgien, Deutschland, Ghana, Indonesien, ​Japan, Kuwait, Kirgisistan, Malawi, ⁤Malediven, Marokko, Niederlande, Rumänien, Südafrika, Sudan ‍und Vietnam ​beitreten, deren Amtszeiten Ende 2025 und ‌2026 enden werden.​ Die Mitgliedschaft ⁢des Rates ‌basiert auf⁤ einer gerechten geografischen Verteilung.

Der UN-Menschenrechtsrat ist das höchste zwischenstaatliche​ Gremium zur Förderung ⁢und ⁤zum‍ Schutz der ​Menschenrechte weltweit. ⁣Er wurde 2006 ⁤gegründet und‍ ersetzte​ die UN-Menschenrechtskommission. Der​ Rat besteht aus 47 Mitgliedstaaten, die für drei Jahre gewählt werden.⁢ Der Rat hält⁤ regelmäßig drei Mal im Jahr in Genf Sitzungen ab und kann auf Antrag eines Drittels‌ seiner Mitglieder Sonderveranstaltungen einberufen.