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Alarmierende humanitäre Krise in Südsudan, WHO schlägt Alarm

Die humanitären, wirtschaftlichen, sozialen und politischen Krisen,‍ die 2013 mit dem brutalen Bürgerkrieg begannen, wurden durch den jüngsten Zustrom von ‍Flüchtlingen ⁢aus​ dem⁤ Sudan nach dem Krieg zwischen rivalisierenden Militärs dort verschärft – ​mit über ⁢650.000 neuen⁣ Ankünften seit April⁢ 2023. Derzeit ‍stehen fast sechs Millionen Menschen – oder 46 Prozent der​ Bevölkerung – vor Krisenstufen⁤ der Nahrungsmittelunsicherheit, eine Zahl, die ⁤während ⁢der ⁤aktuellen Trockenzeit voraussichtlich​ auf rund 7,1 ​Millionen steigen wird.

Der‌ Bericht​ der WHO betonte⁢ auch, dass das El-Niño-Wetterphänomen 2023-24 -⁤ eines ⁢der stärksten in der Geschichte – trockene Bedingungen,​ unregelmäßigen Niederschlag und erhebliche Auswirkungen​ auf⁤ die Ernten mit sich brachte. Es führte auch zu ‌ganzjährigen Überschwemmungen, ​die in zuvor nicht betroffenen Gebieten auftraten. ⁤Schwere Überschwemmungen, wiederkehrende Gewalt, schwache Regierungsführung, Armut ‌und mangelnde ⁤Infrastruktur ⁤haben eine komplexe humanitäre​ Krise geschaffen, die die Entwicklung des ⁤Südsudans behindert, warnte die WHO.

Ein⁤ erstaunliche 8,9 Millionen Menschen, hauptsächlich ⁢in von Überschwemmungen⁢ und Konflikten betroffenen Gebieten, sind betroffen, wobei​ Frauen, Kinder, ältere ​Menschen und ⁣Menschen mit Behinderungen einem⁢ höheren Risiko ausgesetzt sind.

Eine Pilot-Haushaltsumfrage des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) am Montag unterstreicht die‍ alarmierenden Bedingungen und ⁢zeigt alarmierende Leiden sowohl bei ​Flüchtlingen als auch bei Gastgemeinschaften. Die ‌Zwangsumsiedlungsumfrage (FDS) ⁣wurde ‍zwischen ⁢April und Dezember 2023 durchgeführt und ⁢umfasste rund 3.100 Haushalte im Südsudan. Sie​ ergab, dass ‍alle⁣ Gemeinschaften mit vielen Herausforderungen konfrontiert sind, darunter begrenzte Dienstleistungen, hohe‍ Arbeitslosigkeit, keine​ Bildung, ‍schlechte Infrastruktur und überfüllte Unterkünfte.

Nahrung‌ ist ein großes Problem,‍ da 74 ⁢Prozent der Haushalte sowohl ‌von⁤ Flüchtlingen als auch von Gastgemeinschaften im letzten Monat Hunger erlebt haben. Und über 40 Prozent beider ⁤Gruppen hatten weniger ⁣Einkommen als im Vorjahr. Flüchtlinge aus der Sudan-Krise haben zu den bereits instabilen Gebieten und ‌überlasteten Diensten beigetragen.⁢ Der ‍Konflikt ⁢hat auch die Wirtschaft ‍des‌ Südsudans beeinträchtigt, indem er die Hauptölleitung geschlossen hat.

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Marie-Helene Verney, UNHCR-Vertreterin im Südsudan, ⁢sagte: „Wir müssen humanitäre Hilfe so weit ‌wie möglich mit Stabilisierungs- und Entwicklungsprogrammen verknüpfen… Substanzielle langfristige ⁤Investitionen sind entscheidend, um das ‌Wohlergehen von Flüchtlingen​ und den ‍sie ⁤beherbergenden Gemeinschaften zu verbessern.“ Der Südsudan⁣ hat über 460.000 Flüchtlinge​ aus dem Sudan, der DRK und Äthiopien.

Mit dem Konflikt im ‍Sudan erhält der Südsudan täglich 1.600 Menschen, darunter Flüchtlinge und Rückkehrer. Die FDS liefert umfassende sozioökonomische Daten⁣ über Flüchtlinge und‍ Gastgemeinschaften, um ‌Programme und Politik zu ‌informieren. Diese Daten ⁢sind entscheidend, um Hilfe ⁤dort zu leisten, ​wo sie‌ am⁢ dringendsten benötigt wird, und um die Lücke ⁤zwischen humanitärer Hilfe und Entwicklung ⁤zu schließen.

Team

Rike – Diplom-Volkswirtin mit einem ausgeprägten Interesse an internationalen Wirtschaftsbeziehungen und gesellschaftlichen Entwicklungen.
Christian – Diplom-Finanzwirt (FH) mit fundierter Erfahrung im öffentlichen Sektor und einem Fokus auf finanzpolitische Analysen.

Obwohl wir in vielen Fragen unterschiedliche Perspektiven einnehmen, teilen wir die Überzeugung, dass ein umfassendes Verständnis globaler Ereignisse nur durch die Betrachtung vielfältiger Standpunkte möglich ist.

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Rike – Diplom-Volkswirtin mit einem ausgeprägten Interesse an internationalen Wirtschaftsbeziehungen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Christian – Diplom-Finanzwirt (FH) mit fundierter Erfahrung im öffentlichen Sektor und einem Fokus auf finanzpolitische Analysen. Obwohl wir in vielen Fragen unterschiedliche Perspektiven einnehmen, teilen wir die Überzeugung, dass ein umfassendes Verständnis globaler Ereignisse nur durch die Betrachtung vielfältiger Standpunkte möglich ist.