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Mail & Guardian - Südafrika

Südafrika muss dringend zum Internationalen Gerichtshof zurückkehren – The Mail & Guardian

Die fortgesetzte Völkermord in ‌Gaza erreicht ein beispielloses Ausmaß, da‍ Israel den „Waffenstillstand“ bricht und seine Angriffe auf den Gazastreifen intensiviert. In den letzten drei Wochen hat ​Israel eine totale Blockade von Gaza verhängt, die alle Lebensmittel, Wasser, medizinische Versorgung und humanitäre Hilfe​ abschneidet, begleitet von den ⁣schlimmsten Bombardements seit fast 18 Monaten.

Mehr als 1000 Palästinenser wurden getötet, was die Todesopfer allein in Gaza auf über 50.500 bringt – mit der Drohung ⁢des israelischen Premierministers Benjamin Netanyahu, dass „dies erst der Anfang ist“.

Während die humanitären Bedürfnisse⁣ steigen, hat das​ israelische Militär seine Praxis der massenhaften⁢ Zwangsumsiedlung wieder aufgenommen. Seit dem 18. März haben sich rechtswidrige Evakuierungsanordnungen und „No-Go-Zonen“, die ⁤Israel entlang der Grenze des Gazastreifens und im zentralen Bereich geschaffen und erweitert hat, auf zwei Drittel des Gazastreifens ausgebreitet.

In ⁣drei Tagen⁢ wurden allein​ aus Rafah mehr als 100.000 Palästinenser vertrieben. Die Zahl der ⁢am 18. März 2025 getöteten Kinder markierte einen der größten Todesfälle an einem Tag im vergangenen Jahr, mit 180 getöteten Kindern.

Südafrika hat beträchtliche politische und diplomatische Mittel ⁣eingesetzt, um die‌ Rechte der Palästinenser aktiv⁣ zu unterstützen, was ⁢sich‌ in der globalen Führungsrolle‍ des Landes bei der Bekämpfung des Völkermords zeigt, ⁤indem es Koalitionen zur Aufrechterhaltung und Durchsetzung des Völkerrechts aufbaut und den Fall ⁣gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof vertritt.

Das ⁣Gericht hat drei Sätze von⁢ vorläufigen Maßnahmen ⁤angeordnet, in denen Israel aufgefordert wird, sein völkermörderisches Verhalten in Gaza einzustellen und die Verantwortlichen‍ strafrechtlich zu verfolgen.

Israel hat dennoch an seinen Verstößen ‌festgehalten. ‍Die Palästinenser in Gaza müssen nun die tödlichen Folgen der Entscheidung des Generalsekretärs der ⁢Vereinten Nationen tragen, alle UN-Mitarbeiter aus ​Gaza abzuziehen, nach den tödlichen Angriffen Israels.⁣ Solche UN-Maßnahmen haben historisch gesehen das Ende ähnlicher Völkermordkampagnen in Srebrenica und Ruanda⁣ eingeläutet. Gaza betritt nun ‍seine dunkelste Stunde.

Gleichzeitig hat Israel ein ⁢Gesetz verabschiedet, das der UNRWA (United Nations ⁤Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the ​Near East) – dem größten Verteiler von Hilfe in Gaza⁣ – verbietet, in Gaza,‌ dem Westjordanland und ‌Ostjerusalem tätig zu ⁤sein.

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Das Rahmenwerk des Völkerrechts wird schnell abgebaut. Die Fähigkeit und die Möglichkeit der UN, ihrem Mandat zur Unterstützung der Palästinenser, die einer rechtswidrigen Besatzung unterliegen, nachzukommen, geraten ins Wanken. Wir müssen sicherstellen,‌ dass alle verfügbaren Wege genutzt werden,​ um den ⁣Völkermord zu stoppen. Der Internationale Gerichtshof​ muss aufgefordert werden, weitere vorläufige‌ Maßnahmen gemäß seinem Statut⁢ zu erlassen.

Einige 211 Mitglieder südafrikanischer Organisationen, des Palästinensischen Menschenrechtsrats und des Palästinensischen Netzwerks für Nichtregierungsorganisationen haben gefordert, dass Südafrika das Gericht auffordert, weitere vorläufige Maßnahmen anzuordnen,‌ darunter die sofortige Einstellung⁣ der militärischen Operationen Israels im Gazastreifen und⁤ im Westjordanland; die ungehinderte⁤ Zufahrt ​von UN- und⁤ anderen Vertretern, die humanitäre ⁣Hilfe leisten; die ungehinderte Einfuhr von Baumaterial und Ausrüstung; die Aufhebung diskriminierender Gesetzgebung ⁣gegen UNRWA, internationale Hilfsorganisationen, Medien und⁢ Menschenrechtsorganisationen;‍ und die Freilassung aller Gefangenen aus Gaza ‍und ihre sofortige Rückkehr nach‍ Gaza.

Diese stellen dringende und minimale Anforderungen dar. Die Solidarität Südafrikas war entscheidend, um die Hoffnung in Palästina am Leben zu erhalten, und ⁣ist einzigartig positioniert, um am Internationalen ‌Gerichtshof ‍im Namen des palästinensischen Volkes in Gaza zu handeln.

Team

Rike – Diplom-Volkswirtin mit einem ausgeprägten Interesse an internationalen Wirtschaftsbeziehungen und gesellschaftlichen Entwicklungen.
Christian – Diplom-Finanzwirt (FH) mit fundierter Erfahrung im öffentlichen Sektor und einem Fokus auf finanzpolitische Analysen.

Obwohl wir in vielen Fragen unterschiedliche Perspektiven einnehmen, teilen wir die Überzeugung, dass ein umfassendes Verständnis globaler Ereignisse nur durch die Betrachtung vielfältiger Standpunkte möglich ist.

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Rike – Diplom-Volkswirtin mit einem ausgeprägten Interesse an internationalen Wirtschaftsbeziehungen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Christian – Diplom-Finanzwirt (FH) mit fundierter Erfahrung im öffentlichen Sektor und einem Fokus auf finanzpolitische Analysen. Obwohl wir in vielen Fragen unterschiedliche Perspektiven einnehmen, teilen wir die Überzeugung, dass ein umfassendes Verständnis globaler Ereignisse nur durch die Betrachtung vielfältiger Standpunkte möglich ist.