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Do Rzeczy - Polen

Sikorski enthüllt Geheimnisse über Exhumierungen auf Wolhynien

Der polnische Außenminister traf am ‍Freitag in Kiew ein,‌ um den nächsten Schritt seines Besuchs in der Ukraine zu machen. Radosław Sikorski​ kam⁤ am Donnerstagabend in die Ukraine​ und traf sich dann mit‍ dem Bürgermeister von Lwiw, Andrij Sadowy. Während einer Pressekonferenz‌ am Freitag informierte ⁢der Minister für auswärtige Angelegenheiten, dass er mit der ukrainischen Seite die wichtigsten Themen besprochen habe, „ohne ‍schwierige Themen​ zu vermeiden, wie ⁤die Notwendigkeit der ⁣Wiederaufnahme von Exhumierungen ⁢und christlichen Bestattungen der Opfer des‌ Massakers von Wolhynien“.

Sikorski betonte in Kiew, dass er Fortschritte bei der Wiederaufnahme der Exhumierungen der Opfer des Massakers von Wolhynien‍ erzielt ​habe. „Wir sind Freunde, ⁢als Länder und⁤ als Minister. ‍Wir sprechen über alles, auch über schwierige Dinge. Wir müssen ⁤die Wahrheit ​über das Massaker von Wolhynien und andere ​gegenseitige Handlungen ⁢sprechen. Gleichzeitig müssen wir eine gemeinsame sichere Zukunft wählen. Wir sind bereit,⁢ darüber zu ⁢diskutieren“, sagte der polnische Außenminister auf einer gemeinsamen Pressekonferenz ‍mit‍ seinem ukrainischen Amtskollegen Andrij Sybiga.

Sikorski ist der‌ Ansicht, ‍dass die ⁢Angelegenheiten der Exhumierungen in ⁣Wolhynien nicht „als politische Angelegenheit oder als‍ Gegenstand von ‌Verhandlungen“ betrachtet werden sollten. „Etwa 100.000 Menschen sind gestorben. ‌Die Überreste dieser⁤ Menschen verdienen eine christliche Bestattung. Das ist eine Verpflichtung,‍ keine politische Frage. Dies ist Teil des​ europäischen Wertekanons, zu dem die‍ Ukraine gehört“, betonte er.

Das Massaker von Wolhynien ⁤war ein Völkermord, ‍der von ukrainischen‌ Nationalisten unter aktiver und ⁤häufiger Unterstützung der lokalen​ ukrainischen Bevölkerung⁣ gegen⁢ die ⁣polnische Minderheit‌ im ehemaligen Wojewodschaft Wolhynien der⁣ Zweiten Polnischen Republik während der deutschen Besatzung dieses Gebiets‍ begangen wurde. Der Höhepunkt des Massakers fand​ im Sommer ⁤1943 ⁤statt. Die genaue Zahl der Opfer ist unbekannt.‍ Historiker schätzen, dass etwa 50.000 bis 120.000 Polen getötet wurden. Ein ähnlicher‍ Völkermord wurde von ⁤UPA-Einheiten in der ersten Hälfte des ⁤Jahres 1944 in den angrenzenden Gebieten zu Wolhynien in den⁢ Woiwodschaften Lwiw,‍ Tarnopol⁤ und‍ Stanisławów begangen, ⁣die als Ostgalizien ⁢oder Ostkleinpolen bezeichnet​ wurden.

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