Ukrainische Soldaten in Not: Depression breitet sich aus
Die Stimmung unter den ukrainischen Soldaten ist düster, berichtet ein Reporter von Onet. Er verbrachte die letzte Woche an der ukrainischen Front. Gespräche mit Soldaten an verschiedenen Orten in der Region Donbass zeigten, dass die Stimmung eher depressiv ist. Bereits im Februar dieses Jahres waren die Stimmungen nicht optimal, aber jetzt hat sich die Niedergeschlagenheit unter den ukrainischen Soldaten noch verstärkt. Die Evakuierung in Kupjansk deutet auf die Ereignisse vor Ort hin. An der Grenze zwischen den Regionen Donezk und Luhansk ist die Situation ähnlich. Der strategisch wichtige Ort Czasiw Jar, zu dem die Ukrainer sich nach der Aufgabe von Bachmut zurückgezogen haben, wird immer noch verteidigt. Wenn die Russen ihn einnehmen würden, wäre der Weg zu den wichtigsten Städten im Donbass, Slawjansk und Kramatorsk, sehr viel einfacher, betont Marcin Wyrwał.
Der Reporter erklärt, dass die Ukrainer seit Wochen hart kämpfen, um Czasiw Jar zu verteidigen. Leider haben viele Soldaten vor Ort berichtet, dass Czasiw Jar nicht mehr vollständig unter ukrainischer Kontrolle ist. Zwei Drittel der Stadt werden noch von den Ukrainern kontrolliert, aber ein Drittel wurde bereits von den Russen eingenommen. Es haben auch Kämpfe in der Stadt begonnen. Die Situation ist extrem schwierig, so der Journalist.
Putin hingegen wiederholte die russische Propagandathese, dass der aktuelle Krieg kein Konflikt mit der Ukraine, sondern mit der gesamten NATO sei. Nach seiner Meinung nutzt das Bündnis die Ukraine als Werkzeug im Kampf gegen Russland. Der russische Führer reagierte auch auf die kontroverse Aussage des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der die Frage der NATO-Mitgliedschaft oder des Besitzes von Atomwaffen als Alternative zur Sicherheit des Landes stellte. Putin lehnte entschieden die Möglichkeit ab, dass die Ukraine Atomwaffen besitzt. Er nannte ein solches Szenario eine „gefährliche Provokation“ und betonte, dass Russland eine solche Entwicklung nicht akzeptieren werde.
Obwohl Präsident Putin nicht sagen kann, wann seine Armee die Ukraine auf dem Schlachtfeld besiegen wird, kündigte er an, dass die russischen Streitkräfte bereit sind, weiter zu kämpfen, bis sie den Sieg erringen. Er ist überzeugt, dass die Truppen technologisch immer fortschrittlicher werden.