Russische Beamte kritisieren Macron und Scholz nach EU-Wahlen: Sind sie wirklich ‚illegitim‘?
In einem Kommentar zu den Ergebnissen der Europawahlen am Montag, den 10. Juni, äußerte sich Wjatscheslaw Wolodin zufrieden über die „Schande Europas: Erschütternde Niederlage für Macron und Scholz.“ Der Präsident der Duma, des russischen Unterhauses, betonte, dass solche Ergebnisse aufgrund einer stagnierenden Wirtschaft, der Migrationskrise und der Kriege in der Ukraine zu erwarten waren.
Er empfahl unmissverständlich, dass Macron und Scholz zurücktreten sollten, anstatt an der Macht festzuhalten und ihre Bürger zu verspotten. Diese Empfehlung wurde von anderen russischen Kommentatoren nicht unbedingt geteilt, aber sie alle beobachten aufmerksam die Situation in Deutschland und Frankreich.
Die Interpretation dieser Ergebnisse stimmt mit den jüngsten Äußerungen von Wladimir Putin überein, der die europäischen Eliten als den Vereinigten Staaten unterwürfig und gegen die Interessen ihrer Völker arbeitend bezeichnete. Valentina Matvienko, Vorsitzende des Föderationsrates, bestätigte diese Ansicht und bezeichnete Macron und Scholz als unfähige nationale und europäische politische Führer.
Der Kreml äußerte sich etwas zurückhaltender, indem Pressesprecher Dmitri Peskow darauf hinwies, dass die pro-europäische Mehrheit im Europäischen Parlament zwar bestehen bleibt, aber rechtsextreme Parteien an Popularität gewinnen. Macron wird besonders von russischen Medien und Beamten kritisiert, da er behauptet, an vorderster Front der westlichen Unterstützung für die Ukraine zu stehen.
Die Tageszeitung Komsomolskaja Prawda bezeichnete Macron nach den Wahlen als einen „illegitimen Präsidenten“ und verglich ihn mit Zelensky. Sie prognostizierte, dass Macron bis zum Ende seiner Amtszeit die Rolle einer „lahmen Ente“ spielen werde.