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Folha de São Paulo - Brasilien

Venezuela schließt EU-Beobachter aus: Druck auf Lula steigt – 17/06/2024 – Globale Spannungen

Die ⁣Entscheidung ⁢des Diktators Nicolás⁢ Maduro, das ‌Angebot an die ‍Europäische⁢ Union zurückzuziehen, die Präsidentschaftswahlen in⁣ Venezuela am 28. Juli‌ zu beobachten, hat⁢ den​ Druck auf Präsident Lula (PT) erhöht. Lula, ein langjähriger Verbündeter des⁢ Chavismus, wird dafür kritisiert, Maduro trotz gelegentlicher Kritik an seinem Regime vor ⁤Kritikern geschützt zu haben.

Ein Berater mit Kenntnissen über die Verhandlungen berichtet, dass die brasilianische Regierung seit Anfang Juni versucht, mit Caracas ein neues Angebot für eine EU-Beobachtungsmission auszuhandeln. Es gibt jedoch Widerstände auf venezolanischer Seite.

Ende Mai ‌sagte‌ das Maduro-Regime das Angebot⁣ an die Europäische Union ab, die Wahl⁣ Ende Juli zu beobachten – ​ein⁤ Prozess, der​ bereits ⁢von zahlreichen Fällen ⁤der Verfolgung von Oppositionellen geprägt ist.

Die Entscheidung wurde vom Präsidenten⁣ des Nationalen⁢ Wahlrats, Elvis Amoroso, bekannt gegeben, der die Maßnahme mit den Sanktionen des europäischen Blocks gegen Chavisten rechtfertigte. Er sagte, die Europäer seien „keine ehrlichen Leute, um ⁢in⁤ dieses ​Land zu kommen, während sie Sanktionen aufrechterhalten“.

Der Druck auf ‍Lula, sowohl weil Brasilien‍ das‌ größte⁣ Land der ⁤Region ist als auch aufgrund seiner‌ Geschichte⁤ des Schutzes des venezolanischen Führers, wurde durch das Veto gegen die EU ​verstärkt. Ein Oppositionskandidat,⁤ Edmundo⁤ González, der Maduro gegenübersteht, sagte in einem Interview ⁤mit der⁣ Folha, dass Lula darauf bestehen ​müsse, dass der Diktator internationale Beobachter ​akzeptiere und das⁣ Angebot ⁣an die ⁣Europäer erneuere.

Ein neues ⁤Angebot an die Europäer wird von Lulas Mitarbeitern als entscheidend angesehen, um den ⁤brasilianischen Support für den Wahlprozess im Nachbarland aufrechtzuerhalten. Die ‌Argumentation lautet, dass die Europäische Union eine⁤ der⁤ im‍ Abkommen von Barbados genannten ‌Parteien ist, das zwischen ⁢Regierung⁤ und Opposition geschlossen wurde, um minimale Wettbewerbswahlen abzuhalten.

Nach mehr als einer Woche ⁣vertraulicher Gespräche kam das Team ‍um ‌Lula zu dem Schluss,‌ dass nur wenige Fortschritte erzielt wurden und dass eine Eskalation erforderlich war.⁢ Der ⁤Brasilianer rief daraufhin Maduro an, um die Beteiligung von Beobachtern zu fordern.

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Die brasilianische Regierung äußerte Besorgnis ‍über den Wahlprozess in Venezuela und ​betonte die Bedeutung einer breiten Präsenz internationaler Beobachter. Die Beziehungen zwischen Brasília und⁢ Caracas waren‌ seit zwei Monaten ⁢auf Eis gelegt, seit Brasilien‌ kritisch auf ⁤eine Blockade des Chavismus gegen die⁤ Registrierung‌ der Oppositionsführerin Corina Yoris reagierte. Lula selbst​ kritisierte‌ öffentlich das Maduro-Regime für den Ausschluss der Kandidatin.

In den diplomatischen⁢ Gesprächen nutzt Brasilien das Argument, dass der Dialog zwischen Chavisten⁣ und Opposition sowie die Durchführung demokratischer Wahlen Voraussetzungen sind, ⁤damit⁢ das‌ venezolanische Regime die Sanktionen stärker zurückfordern kann.

Die ⁤brasilianische Regierung hat auch eine Zusammenarbeit mit Kolumbien aufrechterhalten, ⁣um sicherzustellen, dass der Prozess transparent abläuft und eine Anerkennung durch die unterlegene Seite möglich ist. Es besteht die Sorge, dass⁤ etwaige Anfechtungen des Wahlergebnisses zu internen Konflikten führen könnten.

Team

Rike – Diplom-Volkswirtin mit einem ausgeprägten Interesse an internationalen Wirtschaftsbeziehungen und gesellschaftlichen Entwicklungen.
Christian – Diplom-Finanzwirt (FH) mit fundierter Erfahrung im öffentlichen Sektor und einem Fokus auf finanzpolitische Analysen.

Obwohl wir in vielen Fragen unterschiedliche Perspektiven einnehmen, teilen wir die Überzeugung, dass ein umfassendes Verständnis globaler Ereignisse nur durch die Betrachtung vielfältiger Standpunkte möglich ist.

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Rike – Diplom-Volkswirtin mit einem ausgeprägten Interesse an internationalen Wirtschaftsbeziehungen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Christian – Diplom-Finanzwirt (FH) mit fundierter Erfahrung im öffentlichen Sektor und einem Fokus auf finanzpolitische Analysen. Obwohl wir in vielen Fragen unterschiedliche Perspektiven einnehmen, teilen wir die Überzeugung, dass ein umfassendes Verständnis globaler Ereignisse nur durch die Betrachtung vielfältiger Standpunkte möglich ist.