Perspektiven Global

Nachrichten aus aller Welt

UN

Rekordverdrängung durch globale Konflikte und Naturkatastrophen

Die ⁣aktuellen‍ globalen Zahlen von ⁢76 Millionen repräsentieren Menschen, die aufgrund von Kriegen, Naturkatastrophen wie Erdbeben und Überschwemmungen sowie anderen wetterbedingten⁤ Katastrophen ihre Häuser, Lebensgrundlagen, Gemeinschaften‌ und in einigen Fällen‍ sogar⁣ ihre ⁢rechtliche Identität verloren haben, so Herr⁣ Piper. Interne ‍Vertriebene (IDPs) haben im Gegensatz zu Flüchtlingen keine internationalen Grenzen überschritten. Während einige relativ schnell nach⁣ Hause zurückkehren, bleiben zig ⁢Millionen ‍langfristig ⁢für fünf bis zehn Jahre oder länger vertrieben.

Diese langanhaltende Vertreibung ist in ⁢der Regel das Ergebnis von ‌Konflikten ‌und Kriegen. Gleichzeitig werden Millionen weitere Menschen aufgrund von Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Stürmen, Erdbeben und Waldbränden weltweit vertrieben. Die jüngsten Zahlen des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) zeigten, dass ‌aufgrund von ⁣Konflikten ‌und Gewalt 68,3⁢ Millionen ⁤Menschen intern vertrieben blieben. Schätzungsweise waren 9,1 Millionen Menschen innerhalb des Sudan vertrieben, die ‌größte ⁤jemals gemeldete interne Vertriebenenpopulation.

Dies wurde ⁤von ​Syrien (7,2 Millionen) und​ der ⁣Demokratischen Republik Kongo (6,7 Millionen) gefolgt. Im kriegsgebeutelten Gaza ⁣wurden ⁤mehr als acht von zehn Menschen vertrieben, was 1,9 Millionen Zivilisten entspricht. Haiti hat⁣ ebenfalls Rekordniveaus an Vertreibung erlebt, wobei 600.000⁢ Menschen gezwungen waren, ihre Häuser zu verlassen, doppelt so viele wie im letzten Jahr.⁤ In Myanmar hat der Bürgerkrieg die große Mehrheit der drei Millionen IDPs ohne angemessene Unterkunft⁤ und ohne Zugang zu Nahrung⁤ und ‍Wasser⁣ zurückgelassen, ⁣so die unabhängige UN-Expertin Paula Betancur.

Bei der Ansprache des ⁢Menschenrechtsrats ⁤in Genf​ am Freitag‌ nannte Frau Betancur auch mangelnde Rechenschaftspflicht ​für Menschenrechtsverletzungen als ⁢einen Hauptgrund für Vertreibungen ⁢und forderte‍ die ⁢Mitgliedstaaten des Menschenrechtsrats auf, die „individuellen​ Geschichten von Verlust, Widerstandsfähigkeit ⁣und ‌Hoffnung“ hinter den Rekordzahlen von Vertriebenen anzuerkennen.

Während die humanitären Teams der UN im letzten Jahr bis zu ​50 Millionen IDPs ⁢unterstützten, forderte Herr Piper mehr Maßnahmen zur Schaffung nachhaltiger ⁢Lösungen. Die Aktionsagenda des Generalsekretärs ⁤zur internen Vertreibung zielt darauf ab,⁤ dieses⁢ langfristige Vertreibungsmuster zu durchbrechen und dauerhafte Lösungen ⁤zu schaffen, um neue Vertreibungskrisen zu verhindern und sicherzustellen, dass⁣ die von Vertreibung betroffenen Personen⁣ einen wirksamen Schutz und Unterstützung ⁢erhalten. Die ⁣Agenda umfasst​ 31 konkrete Verpflichtungen, und 22 verschiedene UN-Agenturen haben sich dafür eingesetzt.

lies auch:  Israel-Palästina-Krise: Bemerkungen der WHO-Direktorin im UN-Sicherheitsrat | Vereinte Nationen

Herr Piper appellierte auch an ⁢die Mitgliedstaaten, ein zwischenstaatliches Forum zu schaffen, um das‌ Thema auf eine stärker​ sektorübergreifende Weise anzugehen, anstatt sich zu​ stark auf die Arbeit ⁢des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) und der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zu verlassen.

Team

Rike – Diplom-Volkswirtin mit einem ausgeprägten Interesse an internationalen Wirtschaftsbeziehungen und gesellschaftlichen Entwicklungen.
Christian – Diplom-Finanzwirt (FH) mit fundierter Erfahrung im öffentlichen Sektor und einem Fokus auf finanzpolitische Analysen.

Obwohl wir in vielen Fragen unterschiedliche Perspektiven einnehmen, teilen wir die Überzeugung, dass ein umfassendes Verständnis globaler Ereignisse nur durch die Betrachtung vielfältiger Standpunkte möglich ist.

Team

Rike – Diplom-Volkswirtin mit einem ausgeprägten Interesse an internationalen Wirtschaftsbeziehungen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Christian – Diplom-Finanzwirt (FH) mit fundierter Erfahrung im öffentlichen Sektor und einem Fokus auf finanzpolitische Analysen. Obwohl wir in vielen Fragen unterschiedliche Perspektiven einnehmen, teilen wir die Überzeugung, dass ein umfassendes Verständnis globaler Ereignisse nur durch die Betrachtung vielfältiger Standpunkte möglich ist.