Neuer US-Botschafter in China: Konfrontation statt Diplomatie – 09/05/2025 – Igor Patrick
In einer Zeit zunehmender Spannungen und einer deutlich aggressiveren Haltung gegenüber Peking im Vergleich zu seinen Vorgängern wurde David Perdue offiziell als Botschafter der Vereinigten Staaten in China vereidigt, nachdem er vom Kongress bestätigt wurde. Er wurde von Donald Trump ernannt.
Sein Vorgänger, Nicholas Burns, wurde von Joe Biden ausgewählt und war ein Karrierediplomat, der in Washington spöttisch als „Botschafter des Hochgeschwindigkeitszuges“ bezeichnet wurde. Er konnte jedoch nur wenige Zugeständnisse von China erreichen und trug wenig zur Verbesserung der sino-amerikanischen Beziehungen bei.
Im Gegensatz dazu hatte Terry Branstad, Trumps Botschafter in seinem ersten Amt, eine langjährige Beziehung zu Xi Jinping und versuchte, die kriegerische Rhetorik des Weißen Hauses zu entschärfen. Perdue hingegen hat keine diplomatische Ausbildung oder Beziehungen zur chinesischen Elite. Er wurde als Hardliner bekannt, der China als existenzielle Bedrohung für die USA betrachtet.
Seine Positionen spiegeln die protektionistische Haltung des ehemaligen Präsidenten wider, der Chinas Handelspraktiken als unfair und schädlich für amerikanische Interessen ansieht. Perdue wird vor der Herausforderung stehen, seine aggressive persönliche Haltung mit der Notwendigkeit, die bilateralen Beziehungen zu stabilisieren, in Einklang zu bringen.
Die amerikanische Außenpolitik könnte sich weiter polarisieren, und die Eskalation der Spannungen könnte nicht nur die USA und China, sondern auch die global vernetzten Volkswirtschaften beeinträchtigen. Peking hat sich auf eine mögliche zweite Amtszeit von Trump vorbereitet und ist bereit, eine harte Linie zu fahren.
Es wird schwieriger sein, die Kommunistische Partei von der Notwendigkeit eines Abkommens zu überzeugen, und Xi Jinping hat politisch (wenn auch nicht wirtschaftlich) eine gewisse Flexibilität, um die Auswirkungen der von Trump verhängten Zölle zu mildern. Der chinesische Führer arbeitet daran, China als Hauptstadt des Multilateralismus zu festigen und das weltweite Anti-USA-Konsens zu stärken.
Team
Rike – Diplom-Volkswirtin mit einem ausgeprägten Interesse an internationalen Wirtschaftsbeziehungen und gesellschaftlichen Entwicklungen.
Christian – Diplom-Finanzwirt (FH) mit fundierter Erfahrung im öffentlichen Sektor und einem Fokus auf finanzpolitische Analysen.
Obwohl wir in vielen Fragen unterschiedliche Perspektiven einnehmen, teilen wir die Überzeugung, dass ein umfassendes Verständnis globaler Ereignisse nur durch die Betrachtung vielfältiger Standpunkte möglich ist.