Meinung | Vertrauen als Schlüssel für neue Philanthropie in Asien
Die Philanthropie in Asien durchläuft eine bedeutende Transformation, die durch schnelles Wachstum und zunehmenden Einfluss auf der globalen Bühne gekennzeichnet ist. Asien, Heimat von 60 Prozent der Weltbevölkerung, 35 Prozent der globalen Wirtschaft und 33 Prozent des Vermögens von Ultra-High-Net-Worth, erlebt einen Anstieg der formalisierten, institutionellen Philanthropie.
Laut dem neuesten Bericht von Altrata wird das philanthropische Engagement von Ultra-High-Net-Worth-Individuen in Asien voraussichtlich 33 Milliarden US-Dollar erreichen, was das Potenzial der Region unterstreicht, zu einer globalen philanthropischen Kraft zu werden.
Der Aufstieg der asiatischen Philanthropie muss jedoch im Kontext einer sich rasch entwickelnden globalen Philanthropie-Landschaft verstanden werden, in der neue Paradigmen die Herangehensweise von Spendern und Organisationen an sozialen Wandel prägen.
Eine bedeutende Entwicklung ist das wachsende Interesse an vertrauensbasierte Philanthropie, die die Übertragung von Entscheidungsbefugnissen von Geldgebern auf Stipendiaten betont, Verwaltungsaufgaben reduziert und Stipendiaten-definierte Auswirkungsbewertungen ermöglicht. Dieses Modell steht im Gegensatz zu messungsfokussierten Ansätzen, die die Erreichung messbarer Ergebnisse priorisieren und durch strenge Berichterstattungsmechanismen Rechenschaftspflicht sicherstellen.
Die Übernahme von vertrauensbasierte Philanthropie birgt Herausforderungen. Kritiker könnten argumentieren, dass es ohne strenge Messung schwierig ist, Rechenschaftspflicht sicherzustellen und die Wirksamkeit finanzierte Initiativen zu bewerten. Diese Bedenken sind insbesondere in Asien relevant, wo der philanthropische Sektor noch in der Entwicklung ist und ein starker Schwerpunkt auf der Vorlage greifbarer Ergebnisse liegt, um das Vertrauen der Interessengruppen, einschließlich Regierungen und der Öffentlichkeit, zu gewinnen.
Sollten asiatische philanthropische Organisationen einen vertrauensbasierten Ansatz verfolgen oder messungsfokussierte Ansätze priorisieren? Eine gemeinsame Veröffentlichung des Institute of Philanthropy und McKinsey & Company geht dieser Frage nach. Basierend auf einer Analyse globaler philanthropischer Praktiken und Interviews mit 57 Führungskräften von 36 führenden philanthropischen Institutionen legt der Bericht nahe, dass asiatische philanthropische Stiftungen die Prinzipien der vertrauensbasierten Philanthropie nutzen können, während sie rigorose soziale Auswirkungsmessungen umarmen, was anderen Regionen einen Fahrplan bietet.
Team
Rike – Diplom-Volkswirtin mit einem ausgeprägten Interesse an internationalen Wirtschaftsbeziehungen und gesellschaftlichen Entwicklungen.
Christian – Diplom-Finanzwirt (FH) mit fundierter Erfahrung im öffentlichen Sektor und einem Fokus auf finanzpolitische Analysen.
Obwohl wir in vielen Fragen unterschiedliche Perspektiven einnehmen, teilen wir die Überzeugung, dass ein umfassendes Verständnis globaler Ereignisse nur durch die Betrachtung vielfältiger Standpunkte möglich ist.