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South China Morning Post - China (Hongkong)

Meinung | China-Afrika-Gipfel: Ein beeindruckendes Zeichen des Aufstiegs des Globalen Südens

Als Xi Jinping letzte Woche⁤ in Peking den roten Teppich für⁤ mehr als 50 afrikanische Führer ausrollte, zusammen mit dem UN-Generalsekretär Antonio Guterres, beim neunten Forum für⁣ China-Afrika-Zusammenarbeit, konnte ⁢man nur über den⁤ jüngsten Kommentar von Singapurs Kishore Mahbubani nachdenken, dass „die kommenden Jahrzehnte ‌dem Globalen Süden gehören könnten“.

Angesichts seines unansehnlichen Akronyms ‌FOCAC kann es vielen verziehen werden, dass sie ‍nichts von ⁣diesem dreitägigen‌ „großen ‍Treffen der China-Afrika-Großfamilie“ wissen.⁣ (Das winzige eSwatini, mit einer Bevölkerung von 1,2 ​Millionen Menschen aus ⁣Afrikas 1,2 Milliarden, steht alleine außerhalb der​ Familie, weil es seit 1968 hartnäckig diplomatische Beziehungen zu Taiwan unterhält).

Immerhin trifft sich FOCAC nur alle drei Jahre – und​ das ​letzte Treffen, das von⁤ Senegal ausgerichtet ‍wurde, war aufgrund von Covid-19 notwendigerweise eine virtuelle Angelegenheit.

Solche Gruppierungen, größtenteils von Peking⁤ vorangetrieben, haben dem einst ⁢vagen⁣ Konzept des Globalen Südens Form und⁢ Substanz verliehen. Sie ‍spiegeln die beschleunigte Veränderung im globalen Gleichgewicht wirtschaftlicher und​ diplomatischer Macht wider. Sie verdeutlichen​ anschaulich das ⁤anhaltende ​Versagen der Nachkriegsmächte, die sich um die Gruppe der 7 versammelt haben, über das hinauszugehen, ⁤was viele im Globalen Süden als ‍eine⁢ herablassende,⁣ koloniale ⁢Beziehung zur Dritten Welt betrachten.