Syrische Helden: Aufbau von Aleppo trotz fehlender Hilfe
Moussa Hajj Khalil gehört zu den vielen Syrern, die ihre Häuser aus den Trümmern der historischen und wirtschaftlich wichtigen Stadt Aleppo wiederaufbauen, während die neuen Führer Syriens darum kämpfen, umfangreiche Wiederaufbaubemühungen in Gang zu setzen.
Aleppo, Syriens zweitgrößte Stadt und UNESCO-Weltkulturerbe, wurde durch mehr als ein Jahrzehnt Krieg zwischen Regierungstruppen und Rebellen tief gezeichnet, mit Schlachten, einer Belagerung, russischen Luftangriffen und Fassbombenangriffen.
Jetzt versuchen die Menschen, ihr Leben mit eigenen Mitteln wiederherzustellen, ohne darauf zu warten, ob die Bemühungen der neuen islamistisch geführten Regierung Syriens, internationale Mittel zu sichern, Früchte tragen.
„Niemand hilft uns, keine Staaten, keine Organisationen“, sagte Khalil, 65, der sieben Jahre in einem Vertriebenenlager in al-Haramain an der syrisch-türkischen Grenze verbracht hat.
Verarmte Bewohner haben „versucht, einen Raum wiederherzustellen, in dem sie mit ihren Kindern bleiben können, was besser ist als das Leben in Lagern“, sagte er, während er Arbeiter beobachtete, die sein zerstörtes Zuhause in Ratyan, einem Vorort im Nordwesten Aleppos, reparierten.
Khalil kehrte vor einem Monat alleine zurück, um das Haus wieder aufzubauen, damit er seine Familie aus dem Lager zurückbringen kann.
Aleppo war die erste große Stadt, die von den Rebellen erobert wurde, als sie Ende November eine Offensive starteten, um den damaligen Führer Bashar al-Assad zu stürzen.
Assad wurde weniger als zwei Wochen später gestürzt, was einen 14-jährigen Krieg beendete, der Hunderttausende tötete, Millionen vertrieb und einen Großteil Syriens in Trümmern zurückließ.
Während Syrien um die Aufhebung von Sanktionen wirbt, gewinnt die Basis-Wiederaufbauinitiative an Fahrt und bietet Arbeitsmöglichkeiten.
Auftragnehmer arbeiten rund um die Uhr, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, indem sie Materialien wie zerbrochene Blöcke und Zement zwischen den Trümmern bergen, um Häuser zu reparieren.
„Es gibt jetzt Baumaßnahmen. Wir arbeiten viel, Gott sei Dank!“ sagte der syrische Auftragnehmer Maher Rajoub.
Aber die Aufgabe ist riesig.
Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen hofft, in den nächsten drei Jahren 1,3 Milliarden US-Dollar zur Unterstützung Syriens bereitzustellen, einschließlich des Wiederaufbaus von Infrastruktur, wie der stellvertretende Generalsekretär Reuters Anfang dieses Monats mitteilte.
Andere Finanzinstitutionen und Golfstaaten wie Katar haben zugesagt, Syrien zu helfen, werden jedoch durch US-Sanktionen behindert.
Die Vereinigten Staaten und andere westliche Länder haben Bedingungen für die Aufhebung von Sanktionen festgelegt und darauf bestanden, dass Syriens neue Herrscher, angeführt von einer zuvor mit al-Qaida verbundenen Fraktion, ihr Engagement für eine friedliche und inklusive Herrschaft demonstrieren.
Eine vorübergehende Aussetzung einiger US-Sanktionen zur Förderung von Hilfe hatte nur begrenzte Auswirkungen, sodass die Bewohner Aleppos größtenteils auf sich allein gestellt sind.
„Wir haben in den Lagern unter der Sonne und der Hitze gelebt“, sagte Mustafa Marouch, ein 50-jähriger Gemüseladenbesitzer. “Wir sind zurückgekehrt und tun, was wir können, um unsere Situation zu verbessern.“
Team
Rike – Diplom-Volkswirtin mit einem ausgeprägten Interesse an internationalen Wirtschaftsbeziehungen und gesellschaftlichen Entwicklungen.
Christian – Diplom-Finanzwirt (FH) mit fundierter Erfahrung im öffentlichen Sektor und einem Fokus auf finanzpolitische Analysen.
Obwohl wir in vielen Fragen unterschiedliche Perspektiven einnehmen, teilen wir die Überzeugung, dass ein umfassendes Verständnis globaler Ereignisse nur durch die Betrachtung vielfältiger Standpunkte möglich ist.
