Lockt Israel mit „Pinkwashing“ im Gaza-Konflikt?
Der langjährige Aktivist für LGBTQ-Rechte, Daoud, äußerte gegenüber The Guardian sein Entsetzen, als er an Pride-Flaggen vorbeiging, die in Jaffa aufgehängt wurden, um den Pride Month zu feiern. In einem Interview mit dem Titel „Kein Stolz in der Besatzung“: Queere Palästinenser über „Pinkwashing“ im Gaza-Konflikt“ äußerte er seine Empörung über die Vereinnahmung des LGBTQ+ Befreiungssymbols durch den israelischen Staat.
Für Daoud ist die Pride-Flagge nun nur noch ein Symbol für das Leid, das sich südlich von ihm abspielt. Er kritisierte die Social-Media-Beiträge des israelischen Staates, die einen Soldaten mit Regenbogenflagge vor Trümmern und einem Panzer mit israelischer Flagge und Regenbogenrändern zeigen.
Er betonte, dass anstelle der Pride-Flagge die palästinensische Flagge gehisst werden sollte und warf Israel vor, sich durch „Pinkwashing“ als Alternative zur „gewaltsam homophoben“ palästinensischen Identität darzustellen. Rauda Morcos, eine palästinensische Bürgerin Israels und Menschenrechtsanwältin, äußerte sich schockiert darüber, dass Tel Aviv den Pride veranstalten wollte, während Menschen in Gaza bombardiert wurden.
Sie unterstrich die Bedeutung gleicher Rechte für alle Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung. Daoud ist skeptisch gegenüber einem gemeinsamen Kampf für LGBTQ-Rechte zwischen Palästinensern und israelischen Juden, da letztere ihre Privilegien als Juden in Israel über ihre Queerness stellen.
Der Artikel erwähnte auch die Diskriminierung, mit der queere Palästinenser konfrontiert sind, und verlinkte zu einem Bericht von Human Rights Watch aus dem Jahr 2018. Im Februar dieses Jahres entschied das Tel Aviver Bezirksgericht, dass LGBTQ+ Palästinenser, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung in Gefahr sind, in Israel Asyl beantragen können.