Im Licht der Chanukka-Menora entfaltet sich eine eindringliche Geschichte von unerschütterlicher Widerstandsfähigkeit und einem Hoffnungsschimmer inmitten der Dunkelheit. Die Chanukka mit ihren acht Flammen symbolisiert ein Wunder aus alten Zeiten. Im Heiligen Tempel von Jerusalem erhellte das Öl eines einzigen Tages die Dunkelheit für acht Tage. Aber in diesem Jahr hat die Botschaft der Chanukka eine noch tiefere, ergreifendere Bedeutung.
Nach den verheerenden Anschlägen vom 7. Oktober im Süden Israels führte mich meine Reise nach Be’eri, einem vom Konflikt gezeichneten Kibbuz. Hier, inmitten der Verwüstung, wurde ich Zeuge einer Szene von tiefer Trauer und stiller Stärke. Ein Mann, der in den Überresten des einstigen Familienhauses kauert, fast kniet, verkörpert die Essenz von Verlust und Ausdauer. Das Haus, das jetzt eine Landschaft aus Schutt und Asche ist, war das Zuhause der Familie seiner Frau, ein Ort, der einst vom Lachen geliebter Menschen widerhallte.
Bekleidet mit einem Overall und einer hellblauen Kippa, die sanft auf seinem Kopf ruht, bewegt er sich mit feierlicher Absicht durch die Trümmer. Sein Gesicht, das teilweise von einer Maske verdeckt wird, um ihn vor dem allgegenwärtigen Geruch des Todes zu schützen, ist ein Bild intensiver Emotionen. Seine Stirn ist gerunzelt, seine Augen sind eine Quelle unausgesprochener Geschichten. Jede Bewegung ist vorsichtig, ehrfürchtig, fast heilig, während er jedes zerbrochene, verkohlte Fragment eines einstmals vollen und lebendigen Lebens anhebt.
An diesem Tag der Tragödie wurde Simchat Torah, eine Zeit der großen Freude, zu einer Zeit der Trauer. Das Haus war voll, denn Großeltern, Kinder und Enkelkinder hatten sich versammelt, um zu feiern. Doch dann schlug der Terror zu, der dem Vater seiner Frau brutal das Leben nahm und acht weitere entführte. Das Foto zeigt nicht nur einen Mann, der in den Ruinen wühlt, sondern auch eine Seele, die nach den verstreuten Überresten einer gewaltsam weggerissenen Vergangenheit sucht.
Sein Körper, der inmitten der Ruinen zusammengeklappt ist, spricht Bände über seinen inneren Aufruhr – eine Mischung aus Verzweiflung, Angst, Entschlossenheit und dem Bedürfnis, mit den Fragmenten seiner zerstörten Welt in Verbindung zu treten. Während er die Überreste durchsucht, ist jedes Stück, das er berührt, eine Verbindung zu einer Erinnerung, einem Moment in der Zeit, der einmal war.
Und dann, inmitten dieser feierlichen Zeremonie, macht er eine ergreifende Entdeckung. Seine vom Ruß geschwärzten Hände legen eine Hanukkia frei. Diese einzelne achtarmige Menora ist verdreht und verzerrt, ein starkes Symbol für das Grauen, das seine Familie heimgesucht hat, und trägt die Narben der Tragödie. Sie wurde inmitten der Trümmer gefunden und verkörpert die Essenz der Chanukka-Botschaft. Sie ist nicht nur ein Relikt eines verlorenen Zuhauses, sondern ein Symbol für das Licht, das auch in den dunkelsten Zeiten bestehen bleibt. Die verdrehte Menora spricht von der Ausdauer des menschlichen Geistes inmitten unvorstellbarer Prüfungen und Trauer.
Der Geist von Chanukka inmitten des Massakers der Hamas
Als der Mann dieses Symbol der Vergangenheit seiner Familie in den Armen hält, fängt die Szene das Herz des Chanukka-Geistes ein. Es ist eine Erinnerung daran, dass selbst in den Tiefen der Verzweiflung das unzerstörbare Licht der Hoffnung, der Tradition und der Widerstandsfähigkeit weiterflackert. In der Entdeckung dieser Chanukka sehen wir ein Spiegelbild unserer eigenen Fähigkeit, Kraft und Licht zu finden, selbst wenn wir von der Asche der Zerstörung umgeben sind.
Wenn wir an diesem Chanukka-Fest unsere Kerzen anzünden, werden wir nicht nur an dieses historische Wunder erinnert, sondern auch an die beständige Flamme der Hoffnung, die selbst in den dunkelsten Zeiten brennt. In dem Mann, der diese verdrehte Chanukka in der Hand hält, finden wir ein starkes Symbol für unerschütterliche Widerstandsfähigkeit und das unauslöschliche Licht des menschlichen Geistes. Sie ist ein tiefes Zeugnis unserer Fähigkeit, Licht inmitten der Dunkelheit zu finden, das Licht der Hoffnung zu entzünden und am Leben zu erhalten, wenn die schwarze Verzweiflung alles zu verschlingen scheint.
Während jede Flamme flackert, vibrieren unsere Hanukkiot mit der Botschaft, dass in unseren dunkelsten Momenten das Licht der Hoffnung und des beständigen Glaubens am hellsten leuchtet.
https://www.jpost.com/arab-israeli-conflict/gaza-news/article-777104?rand=732
Es handelt sich hierbei um Veröffentlichungen von der Tageszeitung The Jerusalem Post aus Israel. Wir haben diese lediglich übersetzt. Dies soll eine Möglichkeit der freien Willensbildung darstellen. Mehr über uns erfahrt Ihr auf „Über Uns“