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Do Rzeczy - Polen

Der Ausnahmezustand: Ein offener Kampf und nationaler Verrat

Am Freitag jährt sich‌ die Einführung des Kriegsrechts in Polen zum‍ 43.‌ Mal. Am Abend ‍legte Präsident Andrzej Duda am Papstkreuz auf dem Piłsudski-Platz in Warschau eine symbolische Kerze⁤ nieder.‍ Das‍ „Licht der ​Freiheit“ erinnert ⁢an die Opfer der Ereignisse⁤ von⁣ 1981.

In seiner Ansprache betonte der Präsident, dass die Verhängung des Kriegsrechts „eine offene Kriegserklärung und ⁣nationaler Verrat“ war, den sich die kommunistischen Behörden zuschulden‌ kommen‍ ließen. Es war die Unterdrückung eines großen gesellschaftlichen Verlangens nach Freiheit. ⁣Gleichzeitig war es eine panische und verzweifelte⁣ Versuch der⁣ Kommunisten,⁢ mit​ einer Gesellschaft umzugehen, die‌ sich niemals ergeben hat.

„Vor ⁢allem erinnern wir uns an die Bergleute des ⁢Bergwerks ‚Wujek‘, die sich sofort gegen die kommunistische Herrschaft​ stellten, ohne Angst vor Panzern,⁢ gepanzerten Transportern und abgefeuerten Kugeln, die ⁢auf sie zukamen“, fügte das Staatsoberhaupt hinzu.

An der Zeremonie⁤ nahm der Präsident des ‌Instituts für Nationales Gedenken, der Präsidentschaftskandidat Karol Nawrocki, teil. Auch Vertreter‌ des diplomatischen Korps,‍ Aktivisten der Solidarność aus den 80er Jahren und Pfadfinder waren anwesend.

In seiner Dankesrede an die Teilnehmer auf dem Piłsudski-Platz bezog sich der ‍Präsident auf das Fehlen von Journalisten der öffentlichen Medien.

„Danke an die‍ freien Medien für ihr Kommen. (…) Dass ⁤heute zum ersten Mal‌ in meiner ‍Amtszeit kein öffentlich-rechtlicher Fernsehsender bei ‌uns ist, ist ein besonderes Zeichen⁢ trauriger Zeiten. Die Vertreter der aktuellen Regierung sind auch diejenigen, die die Wiedereinführung von Renten für​ die Sicherheitsdienstmitarbeiter und die ⁣Teilhaber des⁤ kommunistischen Unterdrückungssystems gefordert haben“, sagte⁣ Andrzej Duda.

Anschließend ⁣sprach‍ Karol Nawrocki. „Heute brennt auch ​die⁤ Fackel der Freiheit. Wir werden die Verantwortung für ​die nationale ‍Wahrheit nicht erlöschen lassen. In den kommenden ⁣Jahren ‌werden wir als ‌IPN⁤ alles​ tun, ‌damit das Licht der Freiheit niemals erlischt“, versicherte er.

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An der Fassade des Präsidentenpalastes wurde eine Gedenkbeleuchtung angebracht, die⁤ an ‍die Opfer der Ereignisse von Dezember 1981 erinnert.