Neue Hoffnung aus den Trümmern: Syriens frischer Start
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Die Städte Halep, Hama, Humus und Damaskus, die zu den ältesten Städten der islamischen Geschichte gehören, wurden durch einen 14-jährigen Bürgerkrieg verwüstet. Die Straßen sind zerlöchert, die Gebäude eingestürzt und die Brücken zerstört. Jede Mauer, jeder Gehweg ist mit den Spuren einer Bombe, einer Kugel, einem Schrei gefüllt. Das Leben stand still… Jetzt muss ein Neuanfang gemacht werden. Aber wie?
Die neue Regierung steht vor einem zerstörten Land, einer zerrütteten Wirtschaft, einer hoffnungslosen Gesellschaft und einer zersplitterten Nation. Doch inmitten all dieser Dunkelheit brennt ein Licht: die Hoffnung auf Wiederaufbau.
Der syrische Händler Omar Al-Khatib vom Hamidye-Markt sagt: „Das Regime hat sich geändert. Die allgemeine Stimmung im Land hat sich geändert. Wenn wir morgens unseren Laden öffnen, fühlen wir uns besser. Aber es wird Jahre dauern, bis die Seele unseres Volkes wieder normal wird. Als Händler laufen unsere Geschäfte im Vergleich zur Vergangenheit besser. Früher konnten wir nicht alles handeln und alles war teuer. Aber heute gibt es alles, aber die Preise bleiben hoch. Aber die Menschen lächeln jetzt. Wir glauben, dass es besser wird. Die Bedrohung durch die israelische Besatzung beunruhigt unser Volk. Das mindert auch die Hoffnung der Menschen auf die Zukunft.“
Die erste Kontaktaufnahme der neuen syrischen Regierung erfolgte mit der Türkei. Durch fünfmonatige technische Gespräche wurde eine Art diplomatischer Korridor zwischen Damaskus und Aleppo geschaffen. Unter der Koordination des Präsidialamtes besuchen türkische Minister regelmäßig Damaskus. Die Türkei ist zum größten Unterstützer des neuen Regimes in politischer, wirtschaftlicher und technischer Hinsicht geworden.
Die Eröffnung des türkischen Konsulats in Aleppo, die Wiedereröffnung der Botschaft in Damaskus und die türkischen Investoren, die in den Industriegebieten tätig sind, sind die größten Anzeichen dafür. Heute stammen 80% der in Syrien verwendeten Textilprodukte, Zement, Baumaterialien und sogar der täglichen Grundbedarf aus der Türkei.
Die syrische Regierung ist nicht nur auf den physischen Wiederaufbau ausgerichtet. Soziale Versöhnung, demokratische Transformation und die Sicherung der territorialen Integrität gehören zu den wichtigsten Anliegen der neuen Ära.
Die Verhandlungen mit der PYD, die Rückgabe der Kontrollzonen und die Sicherung der Sicherheit im ganzen Land sind wichtige Themen. Der eigentliche Wendepunkt waren jedoch die Angriffe Israels im Süden. Einen Tag nach dem Sturz des Regimes von Baschar al-Assad führte Israel Angriffe an 450 Stellen durch, die 82% der militärischen Infrastruktur Syriens unbrauchbar machten. Und Syrien steht allein gegen Israels Besatzungsversuche.Die Menschen in Syrien haben 14 Jahre lang ums Überleben gekämpft. Jetzt wollen sie leben. Strom, Wasser, Unterkunft, Arbeit, Sicherheit, Bildung… all das sind grundlegende Bedürfnisse, die alle auf die Probe gestellt werden. In Damaskus verbringen die Menschen mittlerweile einen Großteil des Tages im Dunkeln. Das Dröhnen der Generatoren mischt sich in die Stadtsinfonie. Aber das Volk schweigt nicht. Sie äußern ihre Erwartungen lautstark: „Ein besseres Leben. Ein freieres Leben. Und eine ehrenhafte Zukunft.“
Die größte Unterstützung kommt wieder einmal aus der Türkei. Von Flughafenbetrieben bis hin zu Unterkünften bereitet die Türkei den Boden für technische, logistische und Investitionsunterstützung vor. Die syrischen Behörden möchten türkische Geschäftsleute in diesen Bereichen besonders sehen.
Youssef Al-Masri sagt: „Das syrische Volk ist ein kämpferisches Volk. 14 Jahre Bürgerkrieg haben uns alle erschöpft. Fast eine Generation wurde zerstört, ist verschwunden. Millionen von Menschen haben ihr Land verlassen. Eine Ära ging zu Ende. Diese Ära hinterließ in den Köpfen unserer Menschen Angst, Sorge, große Probleme. Jetzt wird eine neue Seite aufgeschlagen. Alle sind voller Hoffnung. Alle schauen in die Zukunft. Diejenigen, die die neue Seite aufschlagen, sollten sich schnell um die Kaufkraft des Volkes und um Löhne kümmern. Denn in 14 Jahren sind wir sehr verarmt. Außerdem sollte die arabische Welt angemessen auf Israels Besatzungsversuch reagieren. Sie sollten nicht schweigen. Diejenigen, die sich zum Schweigen über die Besetzung Syriens entschließen, sollten nicht vergessen, dass sie morgen vor Allah stehen werden.“
Die größte Angst bezüglich des neuen Regimes war, dass Freiheiten in den Hintergrund gedrängt und Frauenrechte eingeschränkt werden könnten. Aber das, was in den letzten fünf Monaten passiert ist, zeigt, dass diese Angst nicht eingetreten ist. Frauen sind in staatlichen Einrichtungen, im Verkehr, auf dem Markt, in der Schule überall sichtbar. Frauen kleiden sich, arbeiten und leben, wie sie wollen. Der Schatten des alten Regimes ist verschwunden.
Aber die größte Wunde haben die Kinder erlitten. In einem Krieg, in dem 15 Millionen Menschen das Land verlassen haben, haben die Kinder sowohl ihre Eltern als auch ihre Kindheit verloren. Jetzt gibt es Hoffnung, eine Rückkehr. 180.000 Menschen sind aus der Türkei zurückgekehrt, auch aus Europa haben die Rückkehrer begonnen. Die Einführung von Umsteigeflügen der Turkish Airlines nach Damaskus hat diesen Prozess beschleunigt.
Die syrische Hausfrau Rania Al-Hassan sagt: „Das Leben war für syrische Frauen natürlich nie einfach. Bis vor 5 Monaten konnten wir selbst in unserer Küche nur mit Einschränkungen und Mühe über die Runden kommen. Die Gehälter unserer Beamten reichten nicht einmal für den dreitägigen Bedarf im Haushalt. Jetzt ist alles verfügbar, aber die Preise schränken natürlich ein. Die neuen Regierungsbedingungen werden die Dinge in ein oder zwei Jahren verbessern, das ist unsere Hoffnung.“
Die syrische Beamtin Maya Al-Najjar sagt: „Ich bin Beamtin… in der Ära des alten Regimes wurde unsere Wirtschaft zu einer Katastrophe. Wir haben alles entbehrt. Es war eine große Herausforderung, unsere Haushaltswirtschaft und Grundbedürfnisse zu decken. 14 Jahre lang herrschte die härteste Unterdrückung. Frauen haben das am stärksten gespürt. Jetzt ist eine neue Ära, zumindest für Beamte, ein normaler Neuanfang. Wir können unsere Gehälter erhalten. Die Lebensbedingungen und -umstände für Frauen sind sicherer. Jetzt sind wir hoffnungsvoll für die Zukunft. Aber unsere Haushaltswirtschaft und die Wirtschaft des Landes müssen sich erholen. Die schulische Bildung unserer Kinder ist katastrophal. Das muss sofort korrigiert werden.“
Die internationale Isolation und die finanzielle Sackgasse…Es handelt sich hierbei um Veröffentlichungen iranischer Onlinemedien. Wir haben diese lediglich übersetzt. Dies soll eine Möglichkeit der freien Willensbildung darstellen. Mehr über uns erfahrt Ihr auf „Über Uns““ as it is
Der Artikel ist unten:
Eine der größten Herausforderungen für die neue Regierung sind die immer noch bestehenden westlichen Sanktionen. Obwohl europäische Länder und die USA damit begonnen haben, Botschaften zu eröffnen, bestehen weiterhin Beschränkungen im Finanzsystem. Bankgeschäfte können nicht getätigt werden, und die Überweisung von Importgeldern ist nicht möglich. Derzeit sind nur Devisenbüros aktiv. Wenn das internationale Bankensystem geöffnet wird, werden auch syrische Geschäftsleute aufatmen können.
In jeder Straße Syriens finden sich Spuren des Osmanischen Reiches, Erinnerungen an die Seldschuken und die Einflüsse der Türken. Jetzt wird in diesen Straßen eine neue Geschichte geschrieben. Natürlich ist das nicht einfach. Natürlich ist es schmerzhaft. Aber das Volk steht trotz allem fest.
Das syrische Volk hat inmitten von Krieg, Zerstörung und Unterdrückung überlebt. Jetzt wollen sie leben, produzieren und wiederaufbauen. Sie treten erneut auf die Bühne der Geschichte. Diesmal mit Hoffnung statt Waffen. Und diese Hoffnung erstreckt sich von den Straßen von Damaskus bis zu den alten Basaren von Aleppo.
Das neue Syrien wird auf alten Wunden aufgebaut. Aber diesmal mit dem Willen des Volkes, in der Sprache des Volkes, mit der Hoffnung des Volkes…
Damaskus, das in jeder Epoche ein Tor zur Zivilisation und eine spirituelle Station war. Diese Länder, in denen das Leben seit Adam ununterbrochen fließt und die von Propheten verfolgt werden, waren nicht nur für die islamische Welt, sondern auch für die Menschheitsgeschichte ein einzigartiges Zentrum. Von den Römern über die Umayyaden, Abbasiden, Mamluken, Osmanen bis in die Moderne war Damaskus immer ein Kreuzungspunkt, ein Zentrum, ein Herzschlag.
Während der osmanischen Ära war Damaskus nicht nur ein Provinzzentrum, sondern auch der Ort, an dem das Herz der Umma schlug. Und dieses Herz hinterließ in den Straßen von Damaskus Spuren bei jedem Schlag. Selbst heute sind in den Steinen, Mauern, Märkten und Moscheen der Stadt die tiefen Siegel des Osmanischen Reiches zu erkennen. Damaskus lebt weiterhin wie eine Erinnerung an die liebevolle und elegante Hand des Osmanischen Reiches, die sich in die alten Länder eingegraben hat.
Wenn Sie Damaskus betreten, werden Sie von einem der ersten Gebäude, dem Damaskus-Bahnhof, begrüßt. Dieser Bahnhof, ein Teil der Hedschasbahn, ist ein Werk der Vision des Osmanischen Reiches, das den Wunsch hatte, Brücken zu fernen Horizonten zu bauen. Jeder Stein, jedes Gewölbe steht noch immer fest, als wäre es gestern verlegt worden. Wenn Sie durch das prächtige Eingangstor eintreten, finden Sie sich inmitten des letzten großen Traums eines Imperiums wieder. Dieser historische Bahnhof bereitet sich nun darauf vor, mit einem Restaurierungsprojekt, das von der Türkei unterstützt wird, wieder zum Leben zu erwecken; genau wie ein Land, das aus der Zerstörung wiederaufersteht.
Die Umayyaden-Moschee im Herzen von Damaskus ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Zeitkanal. Dieses Heiligtum, das im Laufe der Jahrhunderte im Schatten vieler Staaten stand und die Gebete vieler Kaiser hörte, steht immer noch fest. Wenn Sie eintreten, spüren Sie die Gebetsrufe, die in den Steinmauern eingraviert sind, und die Gebete, die im Laufe der Geschichte aufgestiegen sind. Jeder Winkel, jedes Gewölbe führt den Menschen in vergangene Zeiten zurück. Die Umayyaden-Moschee ist das Herz und das Gedächtnis von Damaskus.
Direkt neben der Umayyaden-Moschee befindet sich ein Grab, das ein heiliges Erbe aus der Tiefe der Geschichte birgt: Das Mausoleum von Saladin. Saladin, der Eroberer von Jerusalem, der große Kommandant der Gerechtigkeit und des Widerstands, scheint hier in einem endlosen Schlaf zu liegen. Wenn Sie zu seinem Grab gehen, werden Ihre Schritte schwerer; denn jeder Stein, jedes Flüstern des Windes erinnert Sie an Jerusalem. Das stille Grab von Saladin sendet auch heute noch eine leise, aber kraftvolle Botschaft an den Nahen Osten, die Umma und die Menschheit: „Verteidigt Jerusalem, bewahrt die Gerechtigkeit, steht dem Unrecht fest entgegen.“
Und gleich neben ihm ruht eine andere Heldengeschichte. Die Gräber der drei türkischen Piloten, die von Istanbul nach Hedschas aufgebrochen waren, aber in den Himmeln von Damaskus abstürzten… Die türkischen Flaggen, die über den Grabsteinen wehen, symbolisieren eine Treue, die die Zeit nicht abnutzt, eine Treue…Die Geschichte von Damaskus erzählt von den Gräbern. Diese Gräber sind das Siegel des türkischen Volkes in Damaskus, ein Zeugnis des Märtyrertums; geradezu wie eine ewige Erinnerungsurkunde des Osmanischen Reiches in Damaskus.
Heute erhebt sich mitten in Damaskus das Gebäude des Ministeriums für Kommunikation, ein Erbe der eleganten architektonischen Vision des Osmanischen Reiches. Dieses Gebäude, das die Kommunikationsadern eines Staates trägt, steht wie ein Denkmal, das Vergangenheit und Gegenwart verbindet.
Und einer der Orte, an denen man die Seele von Damaskus am meisten spürt: Der Hamidiye Basar. Beim Schlendern durch die engen steinernen Gassen bringen Sie das Hämmern der Kupferschmiede, die Verhandlungen der Stoffhändler und die vielfältigen Düfte der Gewürzhändler auf eine jahrhundertealte Zeitreise. Jeder Laden, jede Passage trägt die Basarkultur des Osmanischen Reiches bis heute. Die Zeit scheint in der Hamidiye stehen geblieben zu sein; nicht nur Ihre Schritte, sondern auch Ihre Seele wandert durch die steinernen Spalten.
Damaskus hat trotz allem Widerstand geleistet. Trotz Zerstörung, Kriegen, Besetzungen hat es überlebt. Damaskus ist immer noch ein Symbol des Widerstands, des Überlebens, mit seiner Geschichte, seinen Straßen, Moscheen und Gräbern. Während es heute wiedergeboren wird, trägt es auch die Spuren der Vergangenheit, die Vermächtnisse der Vorfahren, das stolze Erbe des Osmanischen Reiches auf seinen Schultern.
Damaskus ist nicht nur eine Stadt; es ist eine Erinnerung. Ein Gebet, ein Wort, ein Vermächtnis.
Team
Rike – Diplom-Volkswirtin mit einem ausgeprägten Interesse an internationalen Wirtschaftsbeziehungen und gesellschaftlichen Entwicklungen.
Christian – Diplom-Finanzwirt (FH) mit fundierter Erfahrung im öffentlichen Sektor und einem Fokus auf finanzpolitische Analysen.
Obwohl wir in vielen Fragen unterschiedliche Perspektiven einnehmen, teilen wir die Überzeugung, dass ein umfassendes Verständnis globaler Ereignisse nur durch die Betrachtung vielfältiger Standpunkte möglich ist.