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Neue Evakuierungsbefehle und Luftangriffe zeigen anhaltende Unsicherheit in Gaza auf

Nachdem Israel erneut die ⁢Evakuierung großer Gebiete im Gazastreifen angeordnet hatte, wurden ​tödliche Luftangriffe gemeldet.‍ Die neuen Anordnungen betreffen etwa drei Quadratkilometer in den ‍Gouvernements Nord-Gaza und⁣ Deir Al-Balah, ‍wie eine erste‍ Analyse von OCHA ergab. In der ‌Region Al Mawasi, wo⁤ die Menschen aufgefordert wurden, ⁤sich zu bewegen und Schutz zu​ suchen, ⁣wurden Streiks gemeldet. Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF berichtete in den ⁣sozialen Medien, dass fünf Jugendliche​ in der ‍Nacht zum Mittwoch getötet und andere verletzt⁤ wurden, als ein Zelt in ​Mawasi – einer sogenannten „sicheren Zone“ – getroffen wurde.

OCHA‌ wies darauf hin,⁣ dass derzeit über⁢ 80 Prozent​ des Gazastreifens unter unwiderruflichen israelischen Evakuierungsanordnungen stehen. Inmitten dieser⁤ Situation warnte die Agentur davor, dass die Fähigkeit der Humanitären, Menschen in⁤ Not im gesamten Gazastreifen⁤ zu unterstützen,⁣ weiter abnimmt. Im Dezember wurden⁤ einige der⁤ härtesten Einschränkungen der⁢ humanitären Bewegung überhaupt verzeichnet. Dies beinhaltet die Blockierung⁢ des Zugangs zu Grenzgebieten zur‌ Beschaffung von Hilfsgütern und die‌ Verweigerung von Versuchen, Waren und Dienstleistungen ​zu liefern oder Bedürfnisse im gesamten ⁣Gazastreifen⁢ zu bewerten. Insgesamt hat Israel ⁢39 Prozent der Versuche der⁢ UN, Hilfskräfte im⁣ Gazastreifen zu bewegen, verweigert, während weitere⁢ 18 Prozent vor Ort gestört ​oder behindert ⁢wurden. Darüber hinaus wurde der Zugang zu belagerten Gebieten im Norden des Gazastreifens seit 88 aufeinanderfolgenden Tagen verweigert ⁤oder seit⁤ dem 6. Oktober.

Im Westjordanland haben Humanitäre nach dem ‍Einsatz ⁢der israelischen Streitkräfte ⁤in den Flüchtlingslagern Tulkarm und Nur Shams am ‌24. und 25. Dezember eine Bewertung durchgeführt. Die Übung wurde von‌ OCHA zusammen mit der UN-Agentur für palästinensische Flüchtlinge​ UNRWA ⁤und Hilfspartnern durchgeführt. Teams besuchten ‍am Dienstag die Gegend ‍und schätzten, dass über 1.000 Wohneinheiten⁤ und etwa 100 Geschäfte ‌durch Explosionen oder Bulldozing beschädigt wurden. Darüber hinaus wurden über 20 Familien ⁤mit mehr als 90 Personen vertrieben, während Schäden an der Infrastruktur die Strom-, Wasser- und Abwassernetze unterbrachen.⁤ Als Reaktion hat OCHA ⁢humanitäre Maßnahmen von Partnern mobilisiert, die bereits Wasser an die Bedürftigen⁤ liefern. Die‌ Bewertung wird dazu ‌dienen, weitere Interventionen ⁣zu⁤ informieren, darunter​ die Installation neuer Wassertanks, das Absaugen‌ von Abwasser und die ⁤Verteilung von Hygienekits und Notfallgeld.

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Auch ⁣am Donnerstag schlug‍ der Generaldirektor der ‌Weltgesundheitsorganisation (WHO) erneut‌ Alarm über‌ die Notwendigkeit von dringenden medizinischen⁢ Evakuierungen aus dem Gazastreifen⁤ und wies⁤ darauf hin, dass ⁢das Tempo⁢ unerträglich langsam‌ bleibt. Seit Oktober 2023 wurden nur 5.383 Patienten mit⁤ Unterstützung⁣ der WHO ⁣evakuiert,‌ von denen nur 436 seit der Schließung des ⁤Rafah-Übergangs, sagte Tedros⁣ Adhanom ‍Ghebreyesus in einer auf den sozialen Medien veröffentlichten Erklärung. Er sagte, dass noch über 12.000 ‌Menschen eine medizinische Evakuierung benötigen.⁣ „Bei diesem Tempo würde es 5-10 Jahre dauern, all ‌diese schwerkranken Patienten zu evakuieren, darunter⁤ Tausende von Kindern. In ‍der Zwischenzeit verschlechtern sich ihre Zustände und einige sterben“, warnte er. ⁣Tedros berichtete, dass am⁣ 31. Dezember 55 Patienten und 72 Begleitpersonen ‍in⁢ die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE)​ evakuiert wurden.

Team

Rike – Diplom-Volkswirtin mit einem ausgeprägten Interesse an internationalen Wirtschaftsbeziehungen und gesellschaftlichen Entwicklungen.
Christian – Diplom-Finanzwirt (FH) mit fundierter Erfahrung im öffentlichen Sektor und einem Fokus auf finanzpolitische Analysen.

Obwohl wir in vielen Fragen unterschiedliche Perspektiven einnehmen, teilen wir die Überzeugung, dass ein umfassendes Verständnis globaler Ereignisse nur durch die Betrachtung vielfältiger Standpunkte möglich ist.

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Rike – Diplom-Volkswirtin mit einem ausgeprägten Interesse an internationalen Wirtschaftsbeziehungen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Christian – Diplom-Finanzwirt (FH) mit fundierter Erfahrung im öffentlichen Sektor und einem Fokus auf finanzpolitische Analysen. Obwohl wir in vielen Fragen unterschiedliche Perspektiven einnehmen, teilen wir die Überzeugung, dass ein umfassendes Verständnis globaler Ereignisse nur durch die Betrachtung vielfältiger Standpunkte möglich ist.