Wie man Putin zum Verhandeln zwingt
Experten sind der Meinung, dass der wachsende wirtschaftliche Druck auf Russland eher ein politisches Signal ist und nicht ausreicht, um Wladimir Putin dazu zu bringen, am Verhandlungstisch zu erscheinen. Ihrer Meinung nach ist nur die weitere westliche militärische Unterstützung für die Ukraine ein entscheidender Faktor, der Druck auf Russland ausübt und Putin dazu zwingt, seine „Siegesvision“ erneut zu überdenken.
Analysten behaupten, dass Putin davon ausgeht, dass die russische Armee weiterhin länger auf dem Schlachtfeld erfolgreich sein kann, als die ukrainischen Streitkräfte in der Lage sind, sich zu verteidigen, und länger, als der Westen bereit ist, Kiew zu unterstützen. Daher plant er wahrscheinlich nicht, sich in Friedensgespräche mit den Vereinigten Staaten und der Ukraine einzulassen.
Das ISW betont, dass der Frieden in der Ukraine dauerhafte Verluste für Russland oder einen erheblichen Rückzug auf dem Schlachtfeld erfordert. Personenschäden bleiben ein Schlüsselfaktor für die Schwächung der russischen Armee, der Arbeitskräfte und der Wirtschaft.
„Die Hilfe des Westens, insbesondere in Form von Waffensystemen, die nur die Vereinigten Staaten in einem solchen Maßstab und Tempo liefern können, würde es den ukrainischen Streitkräften ermöglichen, ihre Positionen besser zu verteidigen, die russische Offensive zu verlangsamen und der russischen Armee noch schwerwiegendere Verluste zuzufügen. Höhere und variablere Zahlen russischer Verluste auf dem Schlachtfeld, insbesondere wenn sie nicht im Verhältnis zu den territorialen Vorteilen stehen, die sie bringen, würden Putins Bemühungen um die Aufrechterhaltung der nationalen Unterstützung gefährden“, stellt das ISW fest.
Friedensgespräche fanden bereits in Istanbul zwischen der Ukraine und Russland statt. Der Schwerpunkt lag auf dem Austausch von Gefangenen und den Gefallenen. Es wurden jedoch keine Fortschritte bei der Waffenruhe verzeichnet.
Die ukrainische Armee schätzt, dass Russland in diesem Jahr die Oblasten Donezk und Luhansk einnehmen will und im nächsten Jahr ganz Ukraine östlich des Dnipro-Flusses. Moskau will auch die südlichen ukrainischen Oblaste – Odessa und Mykolaiv – einnehmen.
Team
Rike – Diplom-Volkswirtin mit einem ausgeprägten Interesse an internationalen Wirtschaftsbeziehungen und gesellschaftlichen Entwicklungen.
Christian – Diplom-Finanzwirt (FH) mit fundierter Erfahrung im öffentlichen Sektor und einem Fokus auf finanzpolitische Analysen.
Obwohl wir in vielen Fragen unterschiedliche Perspektiven einnehmen, teilen wir die Überzeugung, dass ein umfassendes Verständnis globaler Ereignisse nur durch die Betrachtung vielfältiger Standpunkte möglich ist.