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Ukrainian National News (UNN) - Ukraine

Europäische Länder könnten ukrainische Flüchtlinge nach Kriegsende zurückschicken

Millionen ukrainischer Flüchtlinge in​ der Europäischen Union könnten ⁢Gefahr laufen, ihren legalen Status⁣ zu verlieren, da die Regierungen keinen klaren Plan haben, den Flüchtlingen ‌zu erlauben,​ nach dem Ende des Krieges ⁢Russlands gegen ‌die Ukraine⁤ in der EU ⁢zu bleiben, berichtet ‌ UNN unter Berufung‌ auf Euractiv.

Seit der Invasion ​Russlands im Februar 2022 ⁣war die vorübergehende Schutzrichtlinie der EU (TPD) eine rechtliche Lebensader⁤ für ​fast 4,3 Millionen Ukrainer.​ Sie ermöglicht es den EU-Ländern, Ukrainern‌ das ⁢Recht auf Aufenthalt, Arbeit‍ und Zugang⁤ zu Dienstleistungen ‍zu gewähren. Die meisten dieser Menschen ‌haben sich in Polen, Deutschland, ‌der Tschechischen Republik und der⁣ Slowakei ‌niedergelassen.

Aber während die Waffenruhegespräche weitergehen, ​könnte dieses System aufhören zu funktionieren.

Aktuelle Umfragen deuten darauf⁢ hin, dass die Zahl der Flüchtlinge, die planen, in die Ukraine zurückzukehren, abnimmt. Daten ​des UN-Flüchtlingskommissariats ​zeigen, dass der Anteil der​ Ukrainer, die vorhaben, nach Hause zurückzukehren, ⁤von ​77% im Jahr 2023 auf 65% im Jahr 2024 ⁢gesunken ist.

Der ⁤Anteil der Unentschlossenen stieg im Jahr ⁤2024 von 18% auf 24% und die Zahl​ derjenigen, die keine Hoffnung haben, zurückzukehren, verdoppelte sich⁤ auf ⁤11% von 5%.

Ein Waffenstillstand könnte diese Situation ändern. Die Gastländer werden entscheiden müssen, ob ⁢sie ​das Flüchtlingsprogramm zurückfahren, auf Integration bestehen oder die Flüchtlinge zur Rückkehr in ⁤ihre Heimatländer drängen.

In der Führung der Europäischen Union,‌ deren Arbeit oft durch Migrationsdebatten gelähmt ‍ist, dürften EU-weite Entscheidungen zur Verlängerung des vorübergehenden Schutzes politisch gefährlich sein.

Die Richtlinie ⁤zur vorübergehenden Schutzrichtlinie der EU, die‌ als „Dornröschen“‍ des EU-Asylsystems bezeichnet wird, wurde seit ihrer Verabschiedung im Jahr 2001 nicht mehr genutzt‍ – bis Russlands⁣ großangelegte Invasion zu ihrer ersten Anwendung führte.

Im ⁤vergangenen Jahr einigten⁢ sich die EU-Regierungen darauf, die TPD bis März ⁤2026 zu verlängern, weit⁣ über den ⁣ursprünglichen Rahmen hinaus, der einen zweijährigen⁢ Schutzzeitraum für Flüchtlinge mit einer möglichen einjährigen Verlängerung vorsah.

Laut Yasmin Slootjes, stellvertretende ⁢Direktorin⁣ des Europäischen Instituts für Migrationspolitik, könnten in Zukunft „neue Verlängerungen“ erfolgen.

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Allerdings schafft ⁤die vorübergehende Natur​ der ‍Richtlinie Probleme für ukrainische⁣ Flüchtlinge.

Der Schutz variiert auch je nach Land. Jedes EU-Land interpretiert die Richtlinie in⁤ seiner nationalen⁤ Gesetzgebung‍ etwas anders. ​Das bedeutet, dass Ukrainer⁤ je nachdem, wo sie sich niedergelassen haben, unterschiedlich ​behandelt werden.

Die‌ Kommission gab bekannt, dass​ sie begonnen hat,⁣ die nächsten Schritte zu prüfen,‌ darunter „ob“​ der vorübergehende Schutz ⁣fortgesetzt werden soll, um den Menschen beim Wechsel zum ‍nationalen Status für Arbeit, ‌Studium oder Familienzusammenführung zu ⁤helfen und diejenigen zu unterstützen, die sich für die Rückkehr in die Ukraine entscheiden.

Der tschechische ‍Innenminister Vit Rakusan bestätigte, dass ‌die Tschechische Republik zusammen mit Deutschland ⁤aktiv ⁢an der Gestaltung einer gemeinsamen Antwort während der ​polnischen Präsidentschaft beteiligt ist.

Der⁣ tschechische Innenrat ⁣wird​ die Angelegenheit bei seinem nächsten Treffen im ⁢Juni‍ erörtern.

Jede​ Entscheidung zur Beendigung des vorübergehenden Schutzes würde⁤ die Zustimmung aller EU-Mitgliedstaaten erfordern, fügte ⁣Hana Mala, eine Sprecherin des tschechischen Innenministeriums, hinzu. Sie betonte, dass voraussichtlich im⁣ ersten ‍Halbjahr dieses Jahres eine gemeinsame EU-Position erreicht ⁣wird.

Laut einer Studie des Zentrums für Wirtschaftsstrategie ​ist die Absicht​ der Flüchtlinge, ⁤vor zwei Jahren zurückzukehren, von 74% auf ‍43% gesunken.

Der ⁢Grund‍ dafür ist nicht nur die Dauer des Krieges, sondern​ auch die Ungewissheit über die Zukunft der Ukraine. Ukrainer sind besorgt⁤ über die Möglichkeit eines erneuten Angriffs durch​ das ‍Terrorland, und die⁣ Aussicht auf einen eingefrorenen Konflikt ohne Integration in⁤ die NATO und die EU‌ ruft Skepsis hervor.