Während einer Pressekonferenz mit dem polnischen Premierminister Donald Tusk und dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz in Warschau im Rahmen der polnisch-deutschen Regierungskonsultationen fragte ein Journalist der deutschen Zeitung „Süddeutsche Zeitung“ Tusk, ob er enttäuscht sei, dass keine konkrete Zahlung für die polnischen Überlebenden der deutschen Besatzung geleistet wurde, und wie er dies der polnischen Öffentlichkeit erklären werde.
Tusk äußerte sich dazu, dass er nicht enttäuscht sei über die Geste des Kanzlers und der deutschen Regierung. Es gebe keine Geste, die die Polen zufriedenstellen würde, und kein Geldbetrag, der all das ausgleichen könnte, was während des Zweiten Weltkriegs geschehen sei. Er betonte, dass es keinen Streit darüber gebe, sondern dass der rechtliche Aspekt der Reparationen in Verträgen und Regierungsentscheidungen beschrieben worden sei und verschiedene Schlussfolgerungen daraus gezogen werden könnten.
Der Premierminister hob hervor, dass die Verzichtserklärung auf Reparationen durch die Geschichte den Fakt nicht ändere, dass Polen aufgrund des Angriffs Deutschlands tragische Verluste erlitten habe. Er betonte die Bedeutung der Aussagen und Zusicherungen, die das allgemeine polnische Verständnis bestätigen, und dass Deutschland bereit sei, eine größere Verantwortung für die Sicherheit des Kontinents zu übernehmen.
Tusk bezeichnete diese Schritte als positiv, betonte jedoch, dass sie die Verluste, die Polen im Zweiten Weltkrieg erlitten habe, nicht aufwiegen könnten. Er betonte die Notwendigkeit, Lösungen zu finden, die Polen zufriedenstellen, jedoch nicht in einem Geist der politischen Konfrontation, sondern des gegenseitigen Verständnisses. Er zeigte sich zuversichtlich, dass in Zukunft konkrete Ergebnisse erzielt werden könnten, auf denen man aufbauen könne, um Vertrauen aufzubauen.