Eine von der in Dänemark ansässigen Denkfabrik Alliance Democracy Foundation in Auftrag gegebene globale Studie zeigt, dass der Anteil der Menschen in Europa, die den Klimawandel für die größte Bedrohung der Demokratie halten, abnimmt. Stattdessen steigt der Anteil der Menschen, die das Problem der illegalen Einwanderung für die größte Bedrohung halten. Betrachtet man die Weltbevölkerung, so ist die größte Bedrohung Krieg und gewaltsame Konflikte, gefolgt von Armut und Hunger und dem Klimawandel.
Die Umfrage wurde in 53 Ländern durchgeführt, darunter Demokratien und Autokratien, die mehr als 75 Prozent der Weltbevölkerung repräsentieren. Untersucht wurden die Einstellung zur Demokratie, die Prioritäten der Regierung und die internationalen Beziehungen.
Die Unzufriedenheit mit dem Zustand der Demokratie wurde als „sehr verbreitet in den USA, Europa und anderen Ländern mit einer langen demokratischen Tradition“ angesehen.
Europa hat Angst vor Einwanderung
Das eklatanteste Beispiel für den Wandel in der Bedrohungswahrnehmung ist Deutschland. Es ist das Land mit dem höchsten Prozentsatz an Menschen, die der Meinung sind, dass die Regierung sich darauf konzentrieren sollte, die Einwanderung zu stoppen.
„Im Jahr 2024 wird die Reduzierung der Einwanderung für die meisten Europäer zum ersten Mal eine wichtigere Priorität sein als die Bekämpfung des Klimawandels. Nirgendwo ist diese Umkehrung auffälliger als in Deutschland, das derzeit die Welt anführt mit dem höchsten Prozentsatz an Menschen, die wollen, dass ihre Regierung sich auf die Reduzierung der Einwanderung konzentriert – an erster Stelle aller anderen Prioritäten – und jetzt fast doppelt so hoch wie die Bekämpfung des Klimawandels“, heißt es in dem Bericht.
Im Jahr 2022 nannten rund 25 Prozent der Deutschen die Einwanderung als größte Bedrohung. Im Jahr 2024 ist dieser Prozentsatz auf 44 Prozent gestiegen. Im Gegensatz dazu gaben vor zwei Jahren rund 33 Prozent der Befragten den Klimawandel als größte Bedrohung an. In diesem Jahr sind es nur noch 25 Prozent.
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