Nachrichten aus aller Welt

Do Rzeczy - Polen

Deutscher Pastor flieht vor Behörden – dramatische Flucht!

Der protestantische Geistliche in St. Petersburg, Pastor Schwarzkopf, hat Russland verlassen und ist nach Deutschland zurückgekehrt.​ Diese Nachricht wurde von seiner Kirchengemeinde⁢ am Montag bekannt gegeben. Der deutsche Pastor, der für alle Gemeinden im Nordwesten Russlands zuständig war, wurde letzte⁤ Woche verhaftet‌ und erst nach einer Nacht im Polizeigewahrsam freigelassen. Er ⁣übernahm seine Position in ⁣der Kirche St. Peter am Newski-Prospekt in⁤ St. Petersburg im‍ Jahr 2013 und ist mit einer Russin verheiratet.

Laut russischen Medien haben auch‌ die Ehefrau von Pastor Schwarzkopf und ihr Sohn Russland verlassen. Die russischen Behörden beschuldigten den ⁣Pastor, nicht an der registrierten Adresse ‌zu wohnen,⁤ und leiteten ein Gerichtsverfahren ein. ⁣Ihm wurde mit Abschiebung gedroht. Das deutsche Konsulat in St. Petersburg war laut dem​ Auswärtigen Amt in Berlin von Anfang an eng in den Fall involviert.

Auf Anfrage der deutschen katholischen Agentur KNA bestätigte die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM), dass Pastor Schwarzkopf und seine Familie nach ‌Deutschland zurückgekehrt sind. ‍Die regionale Kirche empfindet große Erleichterung und begrüßt dies.

Die Theologieprofessorin und Russlandexpertin Regina Elsner von der Universität Münster betrachtet diesen Fall als ein Zeichen für den „enormen Druck, den die Regierung in Moskau auf⁢ die Zivilgesellschaft in Russland ausübt, der auch gegen religiöse Gemeinschaften gerichtet ist“. ⁣Seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine wird das Aufenthaltsrecht intensiv genutzt, um unabhängige Aktivitäten der ⁤Kirchen auszuschließen.

Nach der russischen Aggression gegen die Ukraine gerieten religiöse Institutionen in Russland unter starken Druck. Der Erzbischof der Evangelisch-Lutherischen‌ Kirche, Dietrich ​Brauer, floh bereits im März 2022 mit seiner Familie aus ‍Moskau nach Deutschland ‌aufgrund staatlicher Repressionen. Der ‍damalige Oberrabbiner Russlands, Pinchas Goldschmidt, verließ das Land ebenfalls im Jahr 2022. Er ⁤sagte, dass die Behörden die jüdische Gemeinschaft ‍drängten, den Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen. Der Rabbi widersetzte ‌sich dem und musste schließlich ausreisen.

lies auch:  Unbezahlbar: Geld ist nicht alles