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Le Mond - Frankreich

Der Sturz von Bashar al-Assad: Russlands Rückschlag in Afrika

Nach dem Sturz⁢ des Regimes von⁢ Bashar al-Assad in Syrien ⁣setzt Russland alles ‍daran, die Möbel zu retten, genauer gesagt zwei: die Seebasis Tartus ​und den‍ Flughafen Hmeimim. Die ⁣russische⁢ Armee, ⁤die seit 2015 ‍in Syrien ⁢stationiert ist,⁤ hat‍ diese beiden ergänzenden Basen auch als logistischen Stützpunkt für ihre anschließenden Operationen in der‍ Sahelzone ‍genutzt.

Der Verlust von Hmeimim wäre ein großes Problem für die alternden Großraumflugzeuge Russlands,⁣ deren Reichweite nicht ausreicht, um direkt von Südrussland nach Libyen⁤ zu fliegen. Die russischen⁢ Behörden haben daher Verhandlungen mit den neuen Herren von‍ Damaskus, den ehemaligen islamistischen Rebellen von Hayat Tahrir al-Sham (HTS), aufgenommen, um​ ihre Basen in‌ Syrien zu ​behalten -⁤ Verhandlungen, deren Ausgang ungewiss ist.

Im‌ Falle einer drohenden Vertreibung hat die russische ​Armee in den letzten 10​ Tagen alle ihre militärischen und⁤ logistischen ⁣Einrichtungen, ⁣die über Syrien ⁤verstreut waren‌ – etwa 19 Basen und fast ‍100 Stützpunkte – in den beiden ‌verbleibenden Basen zusammengeführt. ⁢Große⁤ Konvois von Lastwagen und gepanzerten Fahrzeugen wurden beobachtet, wie sie an der Mittelmeerküste zusammenkamen, einst eine ⁢Hochburg der Alawiten. Die ‍Tatsache, dass diese umfangreiche logistische Operation ohne nennenswerte Zwischenfälle stattfinden ‍konnte, beweist die Koordination zwischen dem russischen Generalstab‍ und HTS, das neun⁢ Jahre lang Ziel seiner Bombardierungen war.