Chinas Drohnenlieferungen an Russland
Die Enthüllungen von Dokumenten und Erkenntnissen zweier europäischer Sicherheitsbeamter, die von der Nachrichtenagentur Reuters erhalten wurden, deuten darauf hin, dass chinesische Experten seit dem zweiten Quartal 2024 in Russland präsent waren. Zur gleichen Zeit soll die russische Rüstungsfabrik „Kupol“ chinesische Kampf- und Aufklärungsdrohnen über die russische Firma TSK Vektor erhalten haben, die auf den Sanktionslisten der USA und der Europäischen Union steht.
Die Dokumente zeigen, dass „Kupol“ chinesische Drohnen A60, A100 und A200 auf einem Militärübungsplatz in Tscheljabinsk getestet hat. Einige von ihnen waren mit Störsystemen ausgestattet. Chinesische Experten sollen an der Montage der Maschinen, der Schulung des russischen Personals und der Entwicklung neuer technologischer Lösungen gearbeitet haben, darunter Flugsteuerungscomputer und Motoren für russische Garpiya-Drohnen.
Darüber hinaus waren zwei chinesische Unternehmen, Sichuan AEE und Hunan Haotianyi, an den Projekten beteiligt. Ihre Produkte – sowohl Einwegdrohnen als auch VTOL-Maschinen – wurden trotz Pekings Erklärung über „strengen Exportkontrollen“ nach Russland geliefert. Chinesische Manager sollen zusammen mit Vertretern russischer Rüstungsunternehmen nach Russland gereist sein.
Das chinesische Außenministerium bestreitet jegliche militärische Zusammenarbeit und behauptet, dass China keine tödlichen Waffen an Konfliktparteien in der Ukraine liefert. Der Kreml, das russische Verteidigungsministerium und die IEMZ “Kupol“ haben sich zu den Vorwürfen nicht geäußert. Experten weisen darauf hin, dass Drohnen zu einem Schlüsselelement der russischen Strategie im Krieg gegen die Ukraine geworden sind. Laut Schätzungen aus Kiew setzt Russland derzeit etwa 500 Garpiya-Drohnen pro Monat ein - Maschinen, die auf den iranischen Shahed-Drohnen basieren.
Die Erkenntnisse von Reuters legen nahe, dass die Zusammenarbeit von „Kupol“ mit chinesischen Unternehmen nicht nur anhält, sondern sich vertiefen könnte, indem sie an der Entwicklung neuer Drohnenmodelle wie dem GA-21 arbeiten – einer Version des iranischen Shahed-107, die für Aufklärungs- und Kampfeinsätze geeignet ist.
Team
Rike – Diplom-Volkswirtin mit einem ausgeprägten Interesse an internationalen Wirtschaftsbeziehungen und gesellschaftlichen Entwicklungen.
Christian – Diplom-Finanzwirt (FH) mit fundierter Erfahrung im öffentlichen Sektor und einem Fokus auf finanzpolitische Analysen.
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