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WHO schickt eine Million Polio-Impfstoffe nach Gaza, um Kinder zu schützen

Die‍ Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat angekündigt, dass die Impfstoffe in den kommenden Wochen an Kinder verabreicht werden. Der Generaldirektor der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, betonte, dass bisher​ keine Fälle von Polio⁣ gemeldet wurden, ⁢aber ohne sofortiges Handeln sei​ es nur eine Frage der Zeit, bis Tausende von Kindern erreicht werden, die nicht geschützt sind.

Humanitäre Organisationen haben tiefe Bedenken über die Auswirkungen einer möglichen‍ Polio-Notlage im ‌Gazastreifen geäußert, angesichts ⁤katastrophaler hygienischer⁢ Bedingungen, die von ⁢Ausbrüchen ​von Hepatitis A und zahlreichen⁤ anderen vermeidbaren ‍Krankheiten geprägt sind, sowie einem Mangel an Zugang​ zur Gesundheitsversorgung aufgrund des ‍Krieges.

Früher in dieser Woche warnte Dr. ⁢Ayadil Saparbekov, Teamleiter für Gesundheitsnotfälle der WHO im besetzten palästinensischen Gebiet, dass⁤ die Ausbreitung⁤ von Polio und‍ anderen übertragbaren Krankheiten dazu‌ führen könnte, dass mehr Menschen⁣ an vermeidbaren⁢ Krankheiten sterben als an kriegsbedingten Verletzungen – derzeit 39.000, ⁣laut​ den örtlichen Gesundheitsbehörden.

Die ​WHO erklärte, dass das Poliovirus in‌ Gebieten auftreten kann, in⁤ denen ‍eine schlechte Impfabdeckung es dem abgeschwächten oral eingenommenen Impfstoffvirusstamm ermöglicht, in eine stärkere Version zu mutieren.

Vor dem Krieg hatten die jungen Menschen im⁢ Gazastreifen Zugang zu „robusten“ Routineimpfdiensten, wie ‌die UN-Gesundheitsbehörde am ⁤Freitag​ betonte. ‌Aber während⁤ schätzungsweise 99 Prozent ⁤der Kinder im besetzten palästinensischen Gebiet 2022 ihre dritte ⁢Dosis des Polio-Impfstoffs erhielten, sank dies 2023 auf 89 Prozent, laut den ⁢neuesten Schätzungen zur Routineimpfung der WHO und des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF).

Als Teil der gemeinsamen Bemühungen zur Bekämpfung des ‌zirkulierenden ⁢Varianten-Poliovirus Typ 2 im Gazastreifen und ​darüber hinaus berief die‌ WHO am Donnerstag ‌Gesundheitsminister aus‍ der gesamten ‍Region des‌ östlichen Mittelmeers ein.

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Maßnahmen, die bei dem Treffen vereinbart wurden, umfassten verstärkte Überwachung und ⁣“mehrere Massen-Polio-Impfkampagnen“, die bei Bedarf in andere wichtige⁢ Gesundheitsdienste integriert ⁣werden können.

Die‌ jüngste Versammlung‍ des⁤ Regionalen Unterausschusses für ⁤die Ausrottung von Polio und Ausbrüchen betonte ⁤auch die dringende Notwendigkeit, alle Formen des Poliovirus⁤ im östlichen ⁢Mittelmeerraum zu ⁢stoppen. Es beherbergt ‍die letzten beiden Länder der⁤ Welt ⁣mit endemischer​ Übertragung des wilden Poliovirus: Afghanistan und Pakistan. Länder der Region sind⁣ auch mit aktiven Ausbrüchen von Varianten des Poliovirus konfrontiert, wie Somalia, Sudan und Jemen.